Politik

Zins-Schock: EZB kündigt neuen Stress-Test für Banken an

Lesezeit: 1 min
01.03.2017 01:11
Die EZB will die Banken auf ihre Krisen-Resistenz bei einem Zins-Schock abklopfen. Die Lage ist etwas skurril, weil die EZB die Zinspolitik bestimmt und gleichzeitig die Banken beaufsichtigt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EZB-Bankenwächter klopfen laut Reuters die wichtigsten Geldhäuser der Euro-Zone daraufhin ab, inwieweit diese deutliche Zinsänderungen verkraften würden. Dazu plant die Europäische Zentralbank (EZB) nach Angaben vom Dienstag einen Stresstest. Damit will sie sich ein Bild davon verschaffen, wie anfällig Anlagebücher und Zinseinnahmen der Institute wären, wenn es zu kräftigen Schwenks in der Geldpolitik kommen sollte. Dabei sollen sechs unterschiedliche Zinsschock-Szenarien zugrundegelegt werden. "Bei den Schocks handelt es sich nicht um realistische Prognosen für die Zinsentwicklung im Euroraum", gibt die EZB an.

Die Notenbank hält ihren Leitzins schon seit längerem extrem niedrig. Inzwischen liegt er auf dem Rekordtief von null Prozent. Zudem müssen Banken Strafzinsen zahlen, wenn sie über Nacht bei der EZB Geld parken. Der Einlagensatz liegt bei minus 0,4 Prozent. Deutsche Institute klagen bereits seit geraumer Zeit darüber, dass es ihnen im Kreditgeschäft immer schwerer fällt, auskömmliche Erträge zu erzielen.

Die EZB-Aufseher wollen die Ergebnisse des Tests in ihre jährliche Bankenprüfung (SREP-Prozess) aufnehmen. "Die Gesamtkapitalvorgaben für die Banken – Anforderungen und Empfehlungen – dürften unter sonst gleichen Bedingungen unverändert bleiben", erklärte die EZB. Die Euro-Notenbank ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die größten Banken im Währungsraum zuständig. Inzwischen kontrolliert sie 126 Institute direkt - darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...