Deutschland

Ermittler spekulieren über Drogen bei Lkw-Fahrer von Berliner Weihnachtsmarkt

Der Mann, der einen LKW in einen Berliner Weihnachtsmarkt gesteuert hat, soll laut italienischen Ermittlern am Tag des Anschlags unter Drogen gestanden haben. Allerdings sind die Agenturmeldungen widersprüchlich.
04.03.2017 22:58
Lesezeit: 1 min

Der Tunesier Anis Amri, von dem die Behörden sagen, dass er das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember verübt hat, hat laut Autopsie regelmäßig Kokain und Haschisch genommen. „Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, aber wir können annehmen, dass er am Tag des Anschlags auf Drogen war“, sagte der Mailänder Ermittler Alberto Nobili der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. An seinem Todestag habe der Tunesier aber keine Drogen genommen.

Die Associated Press berichtet allerdings etwas anderes als die dpa: Laut AP sagte der anonyme Ermittler, es sei „nicht möglich zu bestimmen“, ob der Mann vor der Amokfahrt Drogen genommen hat. Die AP berichtet, dass der Mann Kokain und Haschisch konsumiert haben soll.

Der Mann hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt auf dem Berliner Breitscheidplatz gesteuert und nach offiziellen Angaben zwölf Menschen getötet. Wenige Tage später, am 23. Dezember, wurde ein Mann, der der Tunesier Amri gewesen sein soll, während einer Routine-Ausweiskontrolle vor dem Bahnhof von Sesto San Giovanni nahe Mailand von einem Polizisten erschossen.

Amri sei möglicherweise auf dem Weg nach Sizilien gewesen, als die Polizeistreife ihn gestoppt habe, sagte Nobili weiter laut dpa. Dort habe er während eines früheren Aufenthalts in einer Flüchtlingsunterkunft in Belpasso eine junge Frau kennengelernt, die er umworben habe.

Beamte hatten herausgefunden, dass Amri nach dem Anschlag in Berlin einer jungen Italienerin mehrere SMS geschickt hatte. Sie habe bestätigt, die Nachrichten empfangen zu haben, gelte aber nicht als Verdächtige in dem Fall, so Nobili. Zudem habe Amri „mehrere junge Frauen in Deutschland umworben“, möglicherweise in der Absicht, durch Heirat das Bleiberecht zu erhalten.

Ob sich alles wirklich so zugetragen hat wie von den Ermittlern beschrieben, lässt sich objektiv nicht feststellen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...