Politik

Chaos in Berlin: Flughafen BER wechselt schon wieder das Management

Das Chaos um den Berliner Großflughafen geht weiter: Flughafen-Chef Mühlenfeld muss gehen. Keiner der als Aufsichtsorgane verantwortlichen Politiker hat jemals Verantwortung für das Milliarden-Debakel übernommen.
06.03.2017 16:57
Lesezeit: 1 min

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Nach einem Machtkampf zwischen Berlin und Brandenburg um den geplanten Hauptstadtflughafen bekommt der BER eine neue Führung. Berlins Flughafenkoordinator Engelbert Lütke Daldrup solle nun die Dauerprobleme bei dem stockenden Projekt lösen, wie der Regierende Berliner Bürgermeister und Aufsichtsratschef Michael Müller am Montag nach einer Sondersitzung des Kontrollgremiums bekanntgab. Der Berliner Staatssekretär wird Nachfolger von Karsten Mühlenfeld, der wegen der Abberufung von Technikchef Jörg Marks und der erneuten Verschiebung des Starttermins auf 2018 beim Land Berlin und dem Bund in die Kritik geraten war. Brandenburg hatte Mühlenfeld zunächst verteidigt, stimmte jetzt aber dem Personalwechsel zu. Marks soll auf seinen Posten zurückkehren. Müller sowie zwei weitere Berliner Senatoren werden sich aus dem Aufsichtsrat zurückziehen und voraussichtlich durch Staatssekretäre ersetzt.

Mühlenfeld, unterschrieb nach Angaben von Berlins Regierendem Bürgermeister und BER-Aufsichtsratschef Michael Müller (SPD) bereits einen Auflösungsvertrag.

Lütke Daldrup war der einzige als geeignet angesehene Kandidat, der kurzfristig zur Verfügung stand. Andere Flughafen-Manager hätten aus laufenden Verträgen heraus verpflichtet werden müssen. Lütke Daldrup ist bereits der vierte Flughafen-Chef seit der Verschiebung des geplanten Starttermins 2012. Damals waren schon Einladungen an Ehrengäste wie Kanzlerin Angela Merkel verschickt worden. Probleme machen auf dem Flughafengelände im Süden Berlins vor allem die Brandschutzeinrichtungen.

Ex-Chef Mühlenfeld hatte deswegen Anfang des Jahres bekanntgegeben, dass ein Start auch Ende 2017 nicht mehr möglich sein werde. 2018 werde der Flughafen aber startbereit sein. Ob dies nach den neuen Personalquerelen noch möglich ist, blieb zunächst offen. Die Hauptverantwortung hatte er Technik-Chef Marks zugewiesen, was im Aufsichtsrat vor allem bei Vertretern von Berlin und dem Bund für Unmut sorgte. Als Nachfolger von Marks hatte er den früheren Deutsche-Bahn-Manager Christoph Bretschneider berufen. Was aus dieser Personalie wird, ließ Noch-Aufsichtsratschef Müller am Montag offen. Unklar ist auch noch, wer Müllers Posten an der Spitze des Kontrollgremiums übernimmt. Ambitionen werden Brandenburgs Flughafenkoordinator Rainer Bretschneider nachgesagt.

Gesellschafter und Eigentümer des Projekts sind die Länder Berlin und Brandenburg (je 37 Prozent) sowie der Bund (26 Prozent). Schon durch die bisherigen Verzögerungen wird der Bau mit mindestens 5,4 Milliarden Euro mehr als doppelt so teuer wie ursprünglich geplant. Auch die vorgesehene Kapazität wird nicht mehr ausreichen, um den Flugverkehr der Hauptstadt abzuwickeln. Bereits jetzt laufen daher weitere Ausbauplanungen.

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