Politik

US-Luftschlag: Ölpreis steigt, Rubel fällt

Die Preise für Erdöl sind nach dem Angriff der USA auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt deutlich gestiegen. Die russische Landeswährung Rubel dagegen geriet unter Druck.
07.04.2017 11:36
Lesezeit: 1 min

Nach dem Luftangriff der USA auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt sind die Preise für Rohöl deutlich gestiegen und haben auf Sicht des letzten Monats das höchste Niveau erreicht, berichtet die Financial Times. Viele Investoren würden aufgrund der neuen militärischen Eskalation die Möglichkeit von Lieferschwierigkeiten aus Ländern des Nahen Ostens in Zukunft befürchten.

Die Notierungen von Erdöl der Marke Brent stieg am Freitag um etwa 1,1 Prozent auf derzeit rund 55,50 Dollar pro Barrel Öl (159 Liter). Öl der Marke WTI verteuerte sich um etwa 1,2 Prozent auf jetzt etwa 52,30 Dollar je Barrel.

„Die Stimmungslage unter Investoren ist dezidiert gespannt, nachdem bekannt wurde, dass die USA mehr als 50 Marschflugkörper auf Syrien abgefeuert haben. Der amerikanische Außenminister Rex Tillerson sagte, dass in der Regierung kein Zweifel mehr bestünde, dass Assad nicht syrischer Präsident sein könne und dass dessen Regierung hinter dem Chemieangriff vor wenigen Tagen stünde. Der Luftschlag und die Äußerungen Tillersons erhöhen die Spannungen mit Russland und kommen zu einer Zeit, in der das heikle Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping stattfindet“, kommentiert die FT.

Die Verunsicherung der Anleger nach dem Angriff auf Militär-Anlagen des russischen Bündnispartners Syrien hat dem Rubel am Freitag zugesetzt. Hinzu kamen Äußerungen des russischen Wirtschaftsminister Maxim Oreschkin, der eine weitere deutliche Abwertung der Währung voraussagte. Dollar und Euro stiegen daraufhin um jeweils mehr als ein Prozent auf 57,08 und 60,80 Rubel.

Oreschkin zufolge gibt es eine „große Wahrscheinlichkeit“, dass der Preis für die wichtige russische Ölsorte Ural bis zum Jahresende auf 40 von derzeit etwa 52 Dollar je Barrel (159 Liter) fällt. Dies könnte den Kurs des Dollar auf bis zu 68 Rubel treiben. Die Experten der Rosbank bezeichneten die Aussagen des Ministers als verbale Intervention, um die Aufwertung des Rubel zu stoppen und damit Belastungen für die russische Exportwirtschaft abzufedern. „Wir sehen keinen Grund für eine solche Entwicklung.“ Die US-Währung werde in den kommenden Monaten lediglich auf 61 bis 62 Rubel steigen.

Unabhängig davon griffen die USA als Reaktion auf den mutmaßlichen Giftgas-Einsatz des syrischen Regimes in den frühen Morgenstunden militärische Ziele in dem Land an. Russland und Iran, die den syrischen Machthaber Baschar al-Assad unterstützen, verurteilten die US-Attacke. Wenn sich daraus eine Eiszeit zwischen dem neuen US-Präsidenten Donald Trump und seinem russischen Kollegen Wladimir Putin entwickele, müsse mit einer anhaltenden Risikoscheu der Investoren gerechnet werden, sagte Commerzbank-Analyst Lutz Karpowitz.

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...