Politik

Türkei ermittelt gegen US-Politiker und Beamte wegen Putsch-Versuch

Lesezeit: 2 min
17.04.2017 01:03
Die Türkei leitet Strafermittlungen gegen US-Politiker wegen der Beteiligung am Putsch-Versuch ein. (Dieser Artikel ist nur für Abonnenten zugänglich)
Türkei ermittelt gegen US-Politiker und Beamte wegen Putsch-Versuch

Mehr zum Thema:  
Türkei > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Türkei  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Oberstaatsanwaltschaft in Istanbul hat laut Sabah Ermittlungen gegen 17 Personen eingeleitet, darunter US-Politiker, Bürokraten und Akademiker, die im Verdacht stehen, mit der Gülener Terror Group (FETÖ) verbunden zu sein. Die Staatsanwaltschaft untersucht Treffen am 15. Juli und am 17. Juli Verdächtigen in Istanbul, ihre Einreise in die Türkei und vermutete Verbindungen zu anderen FETÖ-Verdächtigen.

Die Entscheidung kommt, nachdem einige türkische Anwälte eine Strafanzeige gegen die Einzelpersonen eingereicht haben.

Die Verdächtigen wurden angeklagt, die türkische Regierung stürzen zu wollen und Mitglieder einer Terrorgruppe zu sein.

Eine Gruppe türkischer Anwälte unter der Leitung des Anwalts Mehmet Sarı hat am Donnerstag bei der Istanbuler Oberstaatsanwaltschaft Strafanzeigen, den Leiter des Büros zur Kontrolle von ausländischen Vermögenswerten, David Cohen, den Ex-CIA-Chef John Brennan, den ehemaligen CIA-Mitarbeiter Henri Barkey, den ehemaligen CIA-Chef der US-Botschaft in der Türkei, Graham Fuller, den Mitarbeiter des neokonservativen American Enterprise Institute, Michael Rubin, den US-Oberst a.D. Ralph Peters, Henri Barkey vom Wilson Center und den New Yorker Staatsanwalt Preet Bharara gestellt, berichtet der türkische Sender Ulusal Kanal.

Weitere Anzeigen wurden gegen den US-Senator Charles Schumer, den aktuellen Vize-Chef der CIA, David Cohen, den Chef der Turkic American Alliance (TAA), Faruk Taban, den Präsidenten des Turkish Cultural Center, Zafer Akin, den Präsidenten des Turquoise Council of American, Kemal Öksüz, den Mitarbeiter des Rumi Forum, Emre Celik, den Mitarbeiter der George Mason University, Ahmet Sait Yayla, das Vorstandsmitglied at des Mid-Atlantic Chamber of Commerce, Mahmut Yeter, das Mitglied des Mid Atlantic Federation Of Turkic American Associations, Talha Sarac, den Clinton-Vertrauten Recep Özkan und den Chef von Bayrock Natural Store LC., Burak Yeneroglu, gestellt, so die türkische Zeitung Aydinlik.

Die Ermittlungen gegen Schumer sind besonders interessant: Er ist ein erbitterter Gegner von US-Präsident Donald Trump. Staatsanwalt Bharara war von Trump vor wenigen Wochen überraschend gefeuert worden. 

Die Anwälte werfen CIA-Chfe Brennan vor, den gescheiterten Putsch vom 15. Juli 2016 geplant und unterstützt zu haben. Graham Fuller, Henri Barkey, David Cohen, Michael Rubin, Ralph Peters wird Unterstützung des Putsches vorgeworfen, berichtet die Nachrichtenagentur Anadolu. Alle anderen Personen, einschließlich des US-Senators Charles Schummer, wird Kooperation mit der Bewegung des islamischen Predigers Gülen, die in der Türkei als Terrororganisation gilt, oder Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vorgeworfen.

An dem Putsch vom 15. Juli nahmen 8.651 Soldaten mit 3.992 Feuerwaffen, 246 gepanzerten Fahrzeugen, 74 Panzern, 37 Helikoptern, 24 Kampfjets der Klasse F-16, elf Flugzeugen und drei Kriegsschiffen teil, berichtet die Zeitung Hürriyet. Es kamen 36 Putschisten ums Leben und weitere 46 wurden verletzt. Beim Putsch wurde ein Helikopter zerstört. Die Putschisten töteten 248 Menschen, von denen 180 Zivilisten, 62 Polizisten und sechs Soldaten waren, so die Nachrichtenagentur Ihlas.

Ende Januar hatte die Washington Post ein Ranking mit Ländern veröffentlicht, in denen im aktuellen Jahr Putsche am wahrscheinlichsten sind. Die Türkei ist in der Liste nach Burundi, Thailand, Zentralafrika und Tschad an fünfter Stelle. Die Türkei gehört damit weltweit zu den gefährdetsten Staaten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Türkei > USA >

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
28.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...