Finanzen

Russland treibt eigene Software-Entwicklung voran

Lesezeit: 1 min
25.06.2017 00:46
Das Unternehmen 1C ist zum zweitgrößten Anbieter von Buchhaltungs-Software im Land aufgestiegen und will nun weltweit expandieren.
Russland treibt eigene Software-Entwicklung voran

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Software-Firma 1C ist in den vergangenen Jahren zum zweitwichtigsten Anbieter von Buchhaltungs-Software in Russland nach der deutschen SAP aufgestiegen. Nun versucht das Unternehmen, international zu expandieren.

Die Produkte und Dienstleistungen von C1 werden bereits von rund einem Drittel der vom Datenanbieter IDC befragten Großunternehmen in Russland genutzt, um die Buchhaltung abzuwickeln, berichtet Bloomberg. 1C hat mit 5 Millionen Kunden deutlich mehr Kunden als der Branchenführer SAP, insbesondere kleinere Unternehmen aus dem Mittelstand. Der Gewinn des Vorjahres lag bei umgerechnet etwa 570 Millionen Euro – eine Steigerung von 6 Prozent gegenüber dem Jahr 2015.

Zum Aufstieg von 1C hat auch indirekte politische Unterstützung aus dem Kreml beigetragen. Am Höhepunkt der Ukraine-Krise drängte Präsident Wladimir Putin die Unternehmen, Technologie ausländischer Anbieter durch russische Produkte zu ersetzen. Inzwischen versorgt 1C nicht nur russische Firmen wie die Post, sondern auch multinationale Konzerne wie Daimler, Ford und Siemens in Russland. Einer der größten Vorteile der Software von 1C besteht offenbar darin, dass sie sich leicht an die in Russland regelmäßig wechselnden Buchhaltungs-Bestimmungen anpassen lässt, sagen Branchenkenner.

Mithilfe eines Systems von Lizenznehmern versucht 1C, international zu expandieren. Vertragspartner gibt es bereits in Deutschland, den USA und China. Das Hauptaugenmerk liegt derweil auf den Schwellenländern. Hier bieten sich 1C Vorteile gegenüber großen Konkurrenten wie SAP oder Oracle. „In Schwellenländern wie Russland haben wir einen Wettbewerbsvorteil. Firmen in solchen Ländern müssen sich schnell an Marktänderungen anpassen können“, sagt der Gründer Boris Nuraliev.

Der Aufstieg von 1C symbolisiert die Anstrengungen Russlands, ein Global Player im Bereich innovativer Technologien zu werden. Kürzlich wurde bekannt, dass die Regierung an der Entwicklung einer eigenen Digitalwährung arbeitet.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Ukraine greift russische Raffinerien mit Drohnen an
31.05.2023

Die Drohnenangriffe der Ukraine auf Russland nehmen zu. Nach einem Luftangriff auf Moskau gerieten nun zwei russische Raffinerien ins...

DWN
Finanzen
Finanzen Märkte reagieren: Ende des US-Schuldenstreits zum Greifen nah
30.05.2023

In den USA läuft das Drama um den drohenden Zahlungsausfall der größten Volkswirtschaft der Welt weiterhin nach Drehbuch: Eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Aggressive Zinserhöhung: Schwedens Immobilienkrise verschärft sich
30.05.2023

Schwedens Immobilienkrise ist auf vier Hauptfaktoren zurückzuführen. Immobilienfirmen weltweit haben niedrige Zinsen und steigenden...

DWN
Technologie
Technologie Neue Welle von Cyberattacken trifft den Westen unvorbereitet
30.05.2023

Die Cyberangriffe auf westliche Unternehmen und staatliche Institutionen erreichen ungeahnte Ausmaße. Die desaströse Lage hat nach...

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Cum-Ex: Jahrelange Haft für Schlüsselfigur Hanno Berger
30.05.2023

Früher kontrollierte Hanno Berger als Finanzbeamter für den Staat Banken. Später wirkte er an einem Geschäftsmodell mit, durch das der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das Ende des Wirtschaftswachstums: Kommt nun der Untergang des Abendlandes?
29.05.2023

Stagniert unsere Wirtschaft in Wahrheit seit Jahren? Sinkt der Lebensstandard bereits? Christian Kreiß deckt die Faktoren auf, auf die es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kreditvergabe an Firmen im Euro-Raum bricht ein
30.05.2023

Die Kreditvergabe der Banken an Unternehmen ist rückläufig und verliert immer mehr an Schwung. Die Geldpolitik der EZB übt damit...