Politik

Scheitern der Atomsteuer kostet Steuerzahler sieben Milliarden Euro

Das Scheitern der Atomsteuer kostet den deutschen Steuerzahler sieben Milliarden Euro.
24.06.2017 01:38
Lesezeit: 1 min

Das Scheitern der Brennelementesteuer vor dem Verfassungsgericht kostet den Steuerzahler nach Angaben aus dem Bundesfinanzministerium voraussichtlich über sieben Milliarden Euro. Einschließlich der Zinsen für die zu Unrecht erhobene Steuer müssten 7,3 bis 7,5 Milliarden Euro an die AKW-Betreiber E.ON, RWE und EnBW gezahlt werden, hieß es am Freitag im Finanzministerium. Das Geld sei laut Reuters zum Teil schon geflossen. Der Bund müsse zur Finanzierung der Rückerstattung keine zusätzlichen Mittel aus der Rücklage nehmen, die im Haushalt für flüchtlingsbedingte Ausgaben angelegt worden war. Die Rückzahlungen für die Atomsteuer ließen sich durch die Steuermehreinnahmen in diesem Jahr finanzieren.

Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang Juni die zwischen 2011 und 2016 erhobene Kernbrennstoffsteuer für verfassungswidrig und nichtig erklärt. Die Steuer war unter der schwarz-gelben Bundesregierung eingeführt worden, nachdem diese die Laufzeiten der Atomkraftwerke wieder verlängert hatte.

Die SPD macht Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) für das Debakel verantwortlich. "Jetzt muss erst mal Herr Schäuble darlegen (...), wie er den Schaden, der dem Staat und dem Steuerzahler entstanden ist, reparieren will", sagte Generalsekretär Hubertus Heil. "Ich halte es nicht für sinnvoll, dass wir diejenigen aus der Verantwortung entlassen, die das verbockt haben." Nach der Bundestagswahl werde sich die SPD dem Thema zuwenden, wenn es bis dahin von Schäuble "keine vernünftigen Vorschläge" gebe.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI-Phone der Telekom: Angriff auf Apple und Samsung
15.08.2025

Ein Smartphone ohne sichtbare Apps – die Telekom wagt den Bruch mit einer jahrzehntelangen Gewohnheit. Ihr neues KI-Phone setzt ganz auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Intel-Aktie hebt nachbörslich ab: US-Regierung erwägt Einstieg bei Chipkonzern Intel
15.08.2025

Die US-Regierung könnte beim Chipkonzern Intel einsteigen – eine Nachricht, die Anleger elektrisiert. Doch was steckt wirklich hinter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Northvolt-Risiken: Wirtschaftsministerium erkennt keine neuen Probleme durch die Krise des Batterieherstellers
15.08.2025

Die Krise bei Northvolt wirft Fragen zur Sicherheit staatlicher Investitionen auf. Während das Wirtschaftsministerium Entwarnung gibt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Velux warnt EU: Wer beim Klimaziel wankt, gefährdet unser Geschäft – und das Klima
15.08.2025

149 Konzerne – von Google bis Velux – fordern die EU auf, das 90-Prozent-Klimaziel bis 2040 nicht zu verwässern. Ein Rückzug würde...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neuaufstellung bei der Deutschen Bahn: Bahnchef Richard Lutz tritt ab – wie es weitergeht
14.08.2025

Bahnchef Richard Lutz tritt überraschend ab – doch was bedeutet das für die Deutsche Bahn? Zwischen ungelösten Problemen, politischem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Bankenwächter warnt: Die nächste Krise kommt schneller, als uns lieb ist
14.08.2025

Er sieht Kriege, Zölle, Cyberangriffe und Finanz-Apps als tickende Zeitbomben: EU-Abwicklungschef Dominique Laboureix warnt, dass die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Bitcoin erreicht Rekordhoch mit erstmals über 124.000 Dollar
14.08.2025

Ein Allzeithoch, das Anleger elektrisiert: Der Bitcoin durchbricht erstmals die Marke von 124.000 Dollar. Getrieben wird der Kurs von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau Deutschland: Stellenabbau verlangsamt sich spürbar
14.08.2025

Deutschlands Maschinenbauer kämpfen mit Auftragsrückgängen, doch der massive Stellenabbau verliert an Tempo. Trotz sinkender...