„Die Aussichten für den Aufschwung in Deutschland sind günstig, doch wird der Ausblick eingetrübt durch externe Risiken“, heißt es im neuen IWF-Länderbericht zu Deutschland, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Gerade weil Deutschlands Wirtschaft sich auf einem guten Weg der Erholung befindet, müsse die größte Volkswirtschaft der Eurozone nun jedoch „aktiver“ darin werden, dem Rest der Eurozone zu helfen, mit der Eurokrise fertig zu werden, schlussfolgert der IWF.
So müsse die deutsche Regierung „klarer die von der Wirtschafts- und Währungsunion geteilte Vision von einer angemessenen Architektur nach der Krise artikulieren“. Dies würde helfen, das Vertrauen der Märkte wieder herzustellen. Darüber hinaus macht der Bericht des IWF aber auch ganz konkrete Vorschläge, wie Deutschland besser bei der Bewältigung der Krise helfen könnte.
Da die deutschen Exporte derzeit weiter nach oben gehen, seien „die Bedingungen für eine Stärkung der Binnennachfrage durch Investitionen und Konsum sehr gut“. Zudem solle Deutschland seinen Arbeitnehmern erlauben sollte, höhere Löhne zu erhalten (Die Arbeitgeberverbände lehnen eine solche Einmischung von außen ab - mehr hier). Nicht nur in den Peripherie-Ländern sind die Löhne höher als in Deutschland – Frankreich kritisiert dies ebenfalls. Dadurch konnte Deutschland die Produktion und die Exporte steigern, so der IWF, aber eben auf Kosten der weniger „wettbewerbsfähigen“ Eurostaaten.
Schließlich solle man in Berlin eine etwas höhere, von der EZB verfolgte Inflationsrate akzeptieren, die den südlichen Ländern wie Spanien, Italien, Griechenland und Portugal helfen würde, aus der Rezession zu kommen. Letztlich, so der IWF, sei dies nur im Interesse Deutschlands, da eine Verschlimmerung der Euro-Krise auch Deutschland wehtun würde, ganz gleich „ob sie sich direkt über reale finanzielle Kanäle oder indirekt über gedämpfte Zuversicht bei Unternehmern und Verbrauchern ausweiten würde.“