Ein ägyptisches Verkehrsflugzeug aus dem Badeort Hurghada am Roten Meer hat laut AFP am frühen Freitagabend einen Einsatz der Luftwaffe ausgelöst. Wie ein Sprecher der Deutschen Flugsicherung am Samstag auf Anfrage mitteilte, hatte es eine zeitweise Unterbrechung des Funkkontakts zu der Maschine gegeben, die zum nordrhein-westfälischen Münster unterwegs war. Daraufhin habe die Flugsicherung das Lagezentrum der Luftwaffe informiert.
Die Bundeswehr setzte Abfangjäger ein, die der verdächtigen Maschine folgten. Ein Bundeswehr-Sprecher bestätigte am Samstag das Aufsteigen der sogenannten Alarmrotte.
Eingreifen mussten die Abfangjäger aber den Angaben der Flugsicherung zufolge nicht. Bis sie die ägyptische Maschine erreichten, sei bereits wieder ein Funkkontakt zustandegekommen, sagte der Sprecher. Das Flugzeug sei sicher in Münster gelandet. Als eine mögliche Ursache des Kontaktausfalls wurde genannt, dass der Pilot eine falsche Funkfrequenz eingestellt haben könnte.
Laut einem Bericht des Bayerischen Rundfunks riefen zahlreiche Menschen im nördlichen Bayern bei der Polizei an, weil sie durch den lauten Überschallknall der Kampfjets aufgeschreckt wurden. Dieser sei mehr als hundert Kilometer weit zu hören gewesen. Betroffen war vor allem der Raum Würzburg. Viele der Anrufer seien von einer Explosion ausgegangen, hieß es.
In Hurghada hatte ein Mann zuvor einen Messerangriff auf Touristen am Strand des Badeortes verübt. Dabei wurden zwei deutsche Urlauberinnen getötet. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen gab es offensichtlich nicht.
Das Auswärtige Amt hatte am Samstag den Tod zweier deutscher Frauen bei einer Messerattacke im ägyptischen Badeort Hurghada bestätigt. Die Tat habe sich vermutlich gezielt gegen ausländische Touristen gerichtet, erklärte eine Sprecherin. Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Kairo seien vor Ort und stünden in Kontakt mit den ägyptischen Behörden.
Ein Mann hatte die Touristen am Freitag mit einem Messer angegriffen. Dabei wurden auch vier Menschen verletzt. Über ihre Nationalitäten gab es zunächst widersprüchliche Angaben.
Das Motiv für die Tat ist noch unklar. Sicherheitskreisen und dem ägyptischen Innenministerium zufolge wurde der Angreifer festgenommen. Er sei von einem öffentlichen Strand zunächst zum Zahabia Hotel in Hurghada am Roten Meer geschwommen, wo er die beiden Deutschen tötete und zwei Personen verletzte. In der benachbarten Ferienanlage Sunny Days El Palacio verletzte er zwei weitere Menschen.
Ägypten sieht sich auf der Sinai-Halbinsel Anschlägen islamistischer Gruppierungen ausgesetzt. Ziele dort sind häufig Soldaten. Die Extremisten hatten zuletzt ihre Anschläge vom Sinai vermehrt weiter nach Ägypten hinein verlagert. Häufig waren Christen das Ziel. Aber auch auf Touristen wurden bereits Anschläge verübt. (
Der BR berichtet, dass in den vergangenen Monaten Jets unter anderem im Raum Bad Neustadt und Fladungen im Landkreis Rhön-Grabfeld die Schallmauer durchbrochen. Indische Verkehrsmaschinen waren beim Einflug von Tschechien in den deutschen Luftraum per Funk nicht erreichbar.