Politik

EU verhängt neue Sanktionen gegen Syrien

Lesezeit: 1 min
17.07.2017 23:06
Die EU hat neue Sanktionen gegen die syrische Regierung verhängt.
EU verhängt neue Sanktionen gegen Syrien

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Europäische Union hat weitere Sanktionen gegen die syrische Regierung verhängt, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Begründet wurde die Maßnahme mit einem mutmaßlichen Giftgasangriff auf syrische Zivilisten. Die Strafmaßnahmen der EU wurden auf acht ranghohe Angehörige der Armee von Staatschef Baschar al-Assad und acht Wissenschaftler ausgeweitet, teilte die EU am Montag in Brüssel mit. Die 16 Betroffenen seien an der „Entwicklung und am Einsatz chemischer Waffen gegen die Zivilbevölkerung“ beteiligt gewesen.

Damit hat die EU gegen nunmehr 255 Syrer Vermögens- und Einreisesperren verhängt. Zudem wurden gegen die Führung in Damaskus im Zuge des seit mehr als sechs Jahren andauernden Stellvertreterkriegs in dem Land eine Reihe von Strafmaßnahmen erlassen, zu denen unter anderem ein Öl-Embargo, Beschränkungen für Investitionen und das Einfrieren von Guthaben der syrischen Zentralbank in der EU gehören. Außerdem ist der Export von Ausrüstung und Technologie nach Syrien untersagt, die militärischen Zwecken dienen könnten.

Anfang April war im syrischen Chan Scheichun ein Giftgas-Angriff verübt worden, bei dem mindestens 87 Menschen getötet wurden. Westliche Staaten machen Assads Truppen dafür verantwortlich. Die syrische Regierung wies die Vorwürfe wiederholt zurück.

Tatsächlich konnte die Organisation für das Verbot von chemischen Waffen (OPCW) nicht klären, wer die Chemikalien eingesetzt hat. Sie bestätigt in einem Bericht nur, dass die Menschen in Khan Shaykhun in der Provinz Idlib am 4. April 2017 Opfer eines Saringas-Angriffs geworden sind. Dies wurde von der Fact Finding Mission der OPCW (FFM) herausgefunden. Die OPCW betont, dass die Organisation nicht die Aufgabe habe, die Urheber des Angriffs zu identifizieren. Sie habe lediglich die Aufgabe herauszufinden, ob chemische Waffen eingesetzt wurden oder nicht.

Wörtlich heißt es in dem Bericht:

„In einem von der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) veröffentlichten Bericht bestätigte die OPCW Fact-Finding Mission (FFM), dass Menschen am 4. April 2017 im Gebiet von Khan Shaykhun – in der syrischen Provinz Idlib – Saringas ausgesetzt waren.

Das Mandat der FFM besteht darin, herauszufinden, ob chemische Waffen oder toxische Chemikalien in Syrien als Waffen eingesetzt wurden. Die Aufgabe der FFM besteht nicht darin, zu identifizieren, wer für mutmaßliche Angriffe verantwortlich ist. Nach dem Vorfall in Khan Shaykhun wurde innerhalb von 24 Stunden ein FFM-Team eingesetzt. Aus Sicherheitsgründen konnte das FFM-Team KhanShaykhun nicht besuchen. Die schnelle Stationierung in einem Nachbarland erlaubte es dem Team jedoch, Autopsien durchzuführen, bio-medizinische Proben von Opfern und Todesopfern zu sammeln, Zeugen zu befragen und Umweltproben zu erhalten.“


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...