Eine von der EU in Auftrag gegebene Umfrage hat ergeben, dass sich eine überwältigende Mehrheit von knapp 95 Prozent der Befragten gegen Beschränkungen bei der Bargeldnutzung ausspricht.
Demnach antworteten 94,94 Prozent der Befragten mit „Nein“ auf die Frage, ob sie der Einführung von Obergrenzen bei Bargeldzahlungen auf EU- Ebene zustimmen würden. Nur etwa 4 Prozent sprachen sich dafür aus. Falls solche Restriktionen trotzdem eingeführt würden, sprach sich eine große Mehrheit von fast 50 Prozent für Obergrenzen über 9.500 Euro bei Bargeldzahlungen aus. Nur rund 2,5 Prozent favorisierten Obergrenzen ab etwa 500 Euro Bargeldzahlungen.
34 Prozent der Befragten gaben zudem an, dass es in ihrem Heimatland bereits Obergrenzen für das Bezahlen mit Bargeld gebe. 53 Prozent verneinten dies. Über 12 Prozent wussten nichts von möglichen Obergrenzen.
Auf die Frage, wie die bereits bestehenden Bargeld-Obergrenzen einzuschätzen seien, antworteten knapp 28 Prozent, dass diese zu restriktiv ausgelegt seien. Nur 4 Prozent sagten, dass die Restriktionen angemessen seien. Eine Mehrheit von über 66 Prozent der Befragten sagte, dass sie dazu keine Antwort geben könnten.
Im Zuge der Erhebung wurden insgesamt rund 30.000 Bürger aus allen EU-Staaten befragt. Die meisten kamen aus Deutschland (11.259), Frankreich (10.838) und Österreich (5.724).
Die Vorstöße, welche auf eine Einschränkung oder Abschaffung des Bargeld-Gebrauchs abzielen, haben sich in den vergangenen Jahren gehäuft. Beispielsweise hat die EU-Kommission beschlossen, den 500-Euro-Schein abzuschaffen. Meist werden diese Restriktionen mit dem Kampf gegen Schwarzarbeit, Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung begründet.
Dies erscheint zwar plausibel. Wahrscheinlich ist aber, dass die Forderungen nach einer Digitalisierung des Geldes weit weniger altruistische Gründe haben. In diesem Zusammenhang ist es bemerkenswert, dass Bargeld die einzige Möglichkeit der Bürger darstellt, ihre Ersparnisse vor dem Zugriff der Staaten und Banken und etwaiger Sonderabgaben oder Vermögenssteuern zu schützen.