Politik

Spanischer Top-Banker erschossen aufgefunden

Lesezeit: 1 min
19.07.2017 17:10
In Spanien ist einer der bekanntesten Banker des Landes erschossen aufgefunden worden.
Spanischer Top-Banker erschossen aufgefunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Spanien  

Der in einem Skandal um schwarze Kreditkarten verurteilte Ex-Chef der spanischen Bank Caja Madrid, Miguel Blesa, ist erschossen aufgefunden worden, berichtet AFP. Der Leichnam des 69-Jährigen wurde am Mittwoch neben seinem Auto auf einem Jagdanwesen in Villanueva del Rey in der Provinz Córdoba entdeckt, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der bekannte Banker hatte demnach eine Schusswunde in der Brust.

Spanische Medien meldeten, Blesa habe sich möglicherweise das Leben genommen. Das wollte die Polizei unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht bestätigen. Wie die Zeitung El País berichtete, saß der Top-Banker mit Freunden beim Frühstück, bis er zu seinem Wagen ging. Wenig später sei der tödliche Schuss zu hören gewesen. Blesa, der enge Beziehungen zur konservativen Regierungspartei PP pflegte, stand jahrelang an der Spitze der Sparkasse Caja Madrid, die 2011 im Zuge der schweren Finanz- und Immobilienkrise des Landes mit mehreren weiteren Banken zu dem Institut Bankia zusammengeschlossen wurde.

Im Februar wurde er wegen seiner führenden Rolle in dem Skandal um schwarze Kreditkarten zu sechs Jahren Haft verurteilt. Dabei sollen mehr als 60 führende Banker und Aufsichtsratsmitglieder der Caja Madrid und später bei der mit Milliardenhilfen geretteten Großbank Bankia mithilfe der Firmenkreditkarten am Fiskus vorbei Millionensummen für Schmuck, Urlaube und Luxusklamotten verprasst haben.

Blesa war gegen das Urteil in Berufung gegangen. Zu den Verurteilten in der Affäre gehörte auch der frühere Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato. Er war einst Chef der Caja Madrid und wechselte 2010 für zwei Jahre an die Spitze der Bankia. Rato wurde zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende der Rezession „nicht absehbar“: Industrieaufträge fallen erneut
06.06.2023

Die Auftragslage der deutschen Industrie war auch im April enttäuschend. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest – und...

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?