Finanzen

US-Finanzinvestor Cerberus steigt bei Commerzbank ein

Lesezeit: 1 min
26.07.2017 17:26
Die US-Investitionsgesellschaft Cerberus ist bei der Commerzbank eingestiegen.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Der US-Finanzinvestor Cerberus ist bei der Commerzbank eingestiegen, berichtet Reuters. Der Mehrheitseigentümer der österreichischen Bank Bawag P.S.K. meldete am Mittwoch einen Anteil von 5,01 Prozent an Deutschlands zweitgrößter Privatbank. Das Paket ist knapp 700 Millionen Euro wert. Cerberus ist damit zweitgrößter Aktionär der Commerzbank nach dem deutschen Staat, der das Institut in der Finanzkrise gerettet hatte und noch gut 15 Prozent der Anteile hält.

Was der als aggressiv geltende Investor mit dem Aktienpaket im Schilde führt, blieb zunächst unklar. Eine Commerzbank-Sprecherin wollte nicht sagen, ob Cerberus im Vorfeld des Einstiegs wie üblich Kontakt mit der Bank aufgenommen hatte.

In einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte es Anfang des Monats geheißen, Cerberus wolle mit dem Einstieg vom Aufschwung in der deutschen Finanzbranche profitieren. Der Kurs der Commerzbank-Aktie hat in den vergangenen Monaten kräftig angezogen. Seit dem Tiefststand von 5,16 Euro im August 2016 hat er sich mehr als verdoppelt. Am Mittwoch legte die Aktie um 1,5 Prozent auf fast elf Euro zu.

Deutsche Banken stehen ohnehin im Interesse des Investors: Vor kurzem hatte Cerberus die Übernahme der Stuttgarter Regionalbank Südwestbank perfekt gemacht. Bereits damals hatte Bawag-Chef Anas Abuzaakouk klargemacht, dass er größere Ambitionen im Nachbarland hat: „Deutschland ist ein sehr, sehr attraktiver Markt für uns“, sagte er Reuters. „Wir sehen uns einige Möglichkeiten an, die eine Ergänzung für die Südwestbank wären.“ Bawag macht sich gerade schick für einen Börsengang, der laut Finanzkreisen ab Herbst über die Bühne gehen könnte. Bawag und ihr Großaktionär sind laut der Süddeutschen Zeitung auch an der Wüstenrot Bank interessiert, an der der Stuttgarter Finanzkonzern W&W das strategische Interesse verloren hatte.

Auch mit einer Übernahme der Postbank hatte sich Cerberus schon beschäftigt: Die Pläne hatten sich allerdings zerschlagen, weil die Deutsche Bank einen zu hohen Preis gefordert hatte. Eine Komplettübernahme der Commerzbank wäre für einen Finanzinvestor wie Cerberus allerdings zu teuer: Ihr Börsenwert liegt bei fast 14 Milliarden Euro.

Der Investor hat den Einstieg bei der Commerzbank – zumindest teilweise – über die gleiche Holding mit den Namen Promontoria bewerkstelligt, die auch die Bawag-Anteile hält. Firmen mit dem gleichen Namen waren in Europa auch schon als Investoren in Einzelhandelsimmobilien und als Käufer fauler Kredite aufgetreten.


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Technologie
Technologie Facebook: Meta beendet Zusammenarbeit mit sogenannten „Faktenprüfern"- keine Fake-News mehr? Was ist passiert?
07.01.2025

Faktenchecker adé: Mark Zuckerberg kündigt die Abkehr vom bisherigen Moderationsmodell bei Facebook, Instagram und Threads an. Außerdem...

DWN
Panorama
Panorama Vogelgrippe: Mensch mit Vorerkrankungen nach Infektion gestorben melden US-Behörden. Warum gerade jetzt?
07.01.2025

Kommt jetzt die Pandemie der Tiere? Der 65-jährige Mann aus Louisana war bereits durch Vorerkrankungen geschwächt, als er in Kontakt mit...

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie stürzt nach Rekordhoch ab: GeForce RTX 5090 und KI-Schreibtischcomputer Project Digits sind Analysten nicht genug
07.01.2025

Die Nvidia-Aktie hat am Dienstag eine Achterbahnfahrt hingelegt. Nach der Vorstellung seiner neuen GeForce-Grafikkarten und einem...

DWN
Politik
Politik Wahlkampfgetöse: Habeck hält CSU „Maulheldentum“ vor
07.01.2025

Nach dem Wahlkampfauftakt in Lübeck legt Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck mit Kritik an Mitbewerbern nach. Im Blick hat er...

DWN
Finanzen
Finanzen CO2-Preis erreicht Rekord: Emissionshandel bringt 18,5 Milliarden Euro
07.01.2025

CO2-Preis sorgt 2024 für Rekordeinnahmen: 18,5 Milliarden Euro fließen in den Klimafonds. Experten fordern Reformen, um Verbraucher und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Verkehrswachstum ausgebremst: Deutsche stehen 43 Stunden im Stau!
07.01.2025

Marode Infrastruktur: Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland hat im vergangenen Jahr 43 Stunden im Stau gestanden. Spitzenreiter ist...

DWN
Politik
Politik Elektroautos Deutschland: Warum die Zulassungszahlen 2024 eingebrochen sind
07.01.2025

Der Boom von Elektroautos Deutschland hat 2024 einen herben Dämpfer erlitten. Mit einem Rückgang der Zulassungen um über 25 Prozent und...

DWN
Politik
Politik Donald Trump und Grönland: Sohn Don Jr. auf politisch brisanter Reise
07.01.2025

Donald Trump erneuert seinen Anspruch auf Grönland und schickt Sohn Don Jr. auf eine politisch aufgeladene Reise. Die Insel bleibt wegen...