Für Mitarbeiter des insolventen deutschen Solarunternehmens Solarworld gibt es Grund zur Hoffnung. Verhandlungen mit einer Investorengruppe über den Erwerb der Produktionen in Sachsen und Thüringen seien anders als in der vergangenen Woche noch angenommen weit gediehen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Horst Piepenburg am Mittwoch laut Reuters mit. Die Chancen auf eine kurzfristige Einigung sei höher einzuschätzen als ein Scheitern. „Diese Chance kann ich niemandem verwehren und deswegen werden wir die allgemein für diese Woche erwarteten Entscheidungen aufschieben“, so Piepenburg.
In der vergangenen Woche hatte der erfahrene Sanierer noch einen radikalen Abbau der noch insgesamt 1850 Stellen angekündigt, da der Solarkonzern wegen der hohen Produktionsaufwendungen seine Personalkosten nicht verdienen kann. Zudem zog sich die Suche nach Geldgebern hin. Mehrere interessierte strategische Investoren aus dem In- und Ausland hätten noch einen Beratungsbedarf von bis zu vier Monaten angemeldet, hatte Piepenburg in der vergangenen Woche betont.
Nach sechs Verlustjahren hatte das einstige Aushängeschild der deutschen Solarindustrie Anfang Mai einen Insolvenzantrag gestellt. Die Mitarbeiter in der Bonner Zentrale, im sächsischen Freiberg und im thüringischen Arnstadt erhalten bis Ende Juli Insolvenzgeld.