Der Kurs des US-Dollar zum Euro sinkt seit Jahresbeginn kontinuierlich. Weil seit Januar jeglicher Erholungsversuch der US-Währung scheiterte, halten Beobachter einen signifikanten Einbruch inzwischen nicht mehr für ausgeschlossen.
Anfang Januar mussten Anleger für jeden Euro noch 1,04 Dollar bezahlen. Inzwischen liegt der Kurs deutlich über 1,19 Dollar für den Euro. Die Grafiken des Datenanbieters Stockcharts.com zeigen den kontinuierlichen Abschwung.
Die derzeitige Schwäche der US-Währung beruht nach Angaben von Beobachtern in erster Linie auf politischen Turbulenzen innerhalb der US-Regierung, wo es zuletzt vermehrt zu Personalwechseln in hochrangigen Ämtern gekommen ist. Zuletzt hatte US-Präsident Trump seinen zweiten Kommunikationschef Anthony Scaramucci gefeuert. „Der Markt spielt den Dollar-Blues“, sagte Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank.
Die strukturellen Gründe für den Abwärtstrend dürften darin bestehen, dass sich Anzeichen für eine deutliche Abkühlung der US-amerikanischen Volkswirtschaft in den vergangenen Monaten gemehrt hatten - etwa durchwachsene Konjunkturdaten, die auf den Beginn eines wirtschaftlichen Abschwungs hinweisen. Am Mittwoch waren die Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Sie gelten am Markt üblicherweise als Vorbote für den am Freitag erwarteten offiziellen Arbeitsmarktbericht.