Finanzen

Großbank Santander verkauft Immobilien-Portfolio an US-Investor

Die spanische Großbank Santander hat ihr Immobilien-Portfolio an den US-Investor Blackstone verkauft.
10.08.2017 17:05
Lesezeit: 1 min

Die spanische Großbank Santander hat für zehn Milliarden Euro Grundstücke, Häuser, Wohnungen und Hotelgebäude an den US-Investor Blackstone verkauft, berichtet Reuters. Der größte Immobiliendeal in der spanischen Geschichte folgt der Übernahme der maroden Banco Popular durch das größte Geldhaus des Landes. Das Portfolio war ursprünglich rund 30 Milliarden Euro wert gewesen. Wegen der Immobilienkrise der vergangenen Jahre war der Wert allerdings massiv nach unten korrigiert worden.

Inzwischen erholen sich die spanische Bauwirtschaft und der Häusermarkt wieder. Auch ausländische Investoren sind auf der iberischen Halbinsel wieder aktiv. Sie standen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums in Madrid bereits 2015 wieder für rund ein Drittel der Gesamtinvestitionen in dem Sektor in Höhe von 22 Milliarden Euro. Vor allem die Regionen rund um Barcelona und Madrid werden wieder beliebter. Dennoch steht acht Jahre nach dem Höhepunkt der Krise immer noch gut eine halbe Million Häuser in Spanien leer.

Die Übernahme und Rettung der unter einem Berg fauler Kredite leidenden Banco Popular durch Santander im Juni folgte auf eine schwere Bankenkrise vor fünf Jahren, die Spanien rund 40 Milliarden Euro gekostet hat.

Santander hat dank glänzender Geschäfte in Brasilien die kostspielige Rettungsaktion für Banco Popular gut weggesteckt. Der Nettogewinn stieg im zweiten Quartal um 37 Prozent auf 1,75 Milliarden Euro, wie Santander mitteilte. Trotz der niedrigen Zinsen in Europa kletterte der Zinsüberschuss um 14 Prozent. Die seit 7. Juni zum Konzern gehörende Banco Popular trug dazu sogar ein Scherflein bei. Santander hatte den kleineren spanischen Rivalen geschluckt, um ihn vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Es war die erste Abwicklung einer Bank, die nach den Vorschriften der EU ganz auf Kosten der Eigentümer und Gläubiger ging. Die Übernahme riss allerdings ein Loch in die Kapitaldecke von Santander. Die harte Kernkapitalquote schrumpfte auf 9,58 von 10,66 Prozent. Santander ist allerdings gerade dabei, die Lücke mit einer sieben Milliarden Euro schweren Kapitalerhöhung zu schließen. Auch in der Quote fauler Kredite machte sich die Lage von Banco Popular bemerkbar: Ende Juni galten 5,37 Prozent (Ende März: 3,74) der Kredite in den Büchern von Santander als leistungsgestört – doch das ist immer noch weniger als bei den meisten spanischen Rivalen.

Am besten lief das Geschäft im zweiten Quartal in Brasilien, wo der Gewinn um 42 Prozent stieg. Dagegen brach das Ergebnis in Großbritannien wegen des schwächeren Pfund Sterling um 18 Prozent ein. Dort seien die Margen unter Druck, erklärte die spanische Bank, die auf der Insel zu den größten fünf Geldhäusern zählt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...