Politik

Boston: 40.000 Demonstranten gegen ein Grüppchen Free-Speech-Protestler

Lesezeit: 2 min
20.08.2017 00:48
In Boston haben tausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert.

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

In der US-Stadt Boston haben sich am Samstag tausende Demonstranten einer Kundgebung einer Gruppe von Protestlern in den Weg gestellt, die für Meinungsfreiheit demonstrieren wollten. Die Demonstranten gaben an, dass die Protestler Rassisten, Nazis und Nationalisten seien. Ein Polizeisprecher sagte, es seien 40.000 Demonstranten auf den Straßen gewesen. Sie war damit weitaus größer als die angekündigte Versammlung, die offenbar nur einige Dutzend Teilnehmer anzog. Polizisten eskortierten die rechten Demonstranten durch die Menge der Gegendemonstranten.

Größere gewalttätige Zusammenstöße wie eine Woche zuvor in Charlottesville im Bundesstaat Virginia blieben hier zunächst aus. Die Polizei berichtete von vereinzelten Rangeleien mit Demonstranten, Kundgebungsteilnehmer hätten Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Etwa 20 Menschen seien festgenommen worden.

Einige Kundgebungsteilnehmer warfen der Polizei empört vor, "Nazis" zu schützen, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Die Gegendemonstranten buhten ihre Gegner auf ihrem Weg zur Kundgebung aus. In Sprechchören wandten sie sich gegen "Faschisten" und den rassistischen Ku Klux Klan. Auf Luftbildern war zu sehen, dass die Gegendemonstranten eine der Hauptstraßen von Boston über mehrere Häuserblocks hinweg füllte.

Einige Demonstranten attackierten die Polizei mit Flaschen, die mit Urin gefüllt waren:

US-Präsident Donald Trump schickte zwei widersprüchliche Tweets. Zuerst kritisierte er die Demonstranten und schrieb: "Sieht so aus, als seien viele Anti-Polizei-Agitatoren in Boston", schrieb der Präsident auf Twitter. "Die Polizei wirkt hart und geschickt."

Wenig später lobte er die Demonstranten:

Zu der ursprünglichen Kundgebung in Boston hatten mehrere Gruppierungen aufgerufen. Sie gaben an, für die Meinungsfreiheit demonstrieren zu wollen. Die Stadtverwaltung hatte vorsichtshalber das Tragen jeglicher Waffen im Bereich der Kundgebungen verboten. Sie stellte Zementbarrieren und Müllwagen auf, um Anschläge mit Autos – etwa nach dem Vorbild von Charlottesville – zu verhindern.


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...