Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hält ein Software-Update für Dieselautos für unzureichend und fordert von der Automobilindustrie eine Nachbesserung der Motoren-Hardware, berichtet AFP. „Software-Updates reichen nicht“, sagte die Ministerin am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. „Es wird eine Nachrüstung der Hardware geben müssen“, sagte sie mit Blick auf die Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie.
Hendricks will am Vormittag zusammen mit der Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, eine Untersuchung zu den beim Dieselforum beschlossenen Sofortmaßnahmen vorstellen. Das Ministerium habe nachgerechnet, wie sich das Software-Update und die Prämien auswirken, die die Autokonzerne für Neufahrzeuge anbieten.
„Das wirkt überhaupt nur richtig, wenn emissionsarme Fahrzeuge angeschafft werden, am besten natürlich emissionsfreie Fahrzeuge“, sagte Hendricks. Wer wieder einen Diesel-Wagen fahren wolle, müsse „warten, bis der 6D am Markt ist“, fügte die Ministerin hinzu. Modelle mit dem Abgas-Grenzwert Euro 6D müssen strengere Tests unter Realbedingungen bestehen, auch auf der Straße.
Die deutschen Autobauer hatten beim Diesel-Gipfel Anfang August zugesagt, insgesamt fünf Millionen Dieselwagen der Euronormen 5 und 6 mit einem Software-Update nachzurüsten, um den Schadstoffausstoß dieser Fahrzeuge zu senken. Zudem führten die Autobauer Umstiegsprämien für Besitzer älterer Dieselautos ein. Mit einem 500 Millionen Euro schweren Mobilitätsfonds, in den Bund und Autohersteller je zur Hälfte einzahlen, sollen Kommunen die Infrastruktur für Elektroautos verbessern oder öffentliche Nahverkehrsangebote attraktiver machen.
Die Verbrennung von Diesel führt zwar zu einem höheren Ausstoß von Schwefeldioxid als bei Benzin – der Ausstoß von Kohlenstoffdioxid ist jedoch deutlich geringer. Auch völlig unklar ist, wie der zusätzlich benötigte Strom erzeugt werden soll, der von den Millionen von der Politik geforderten Elektroautos verbraucht wird.