Peter Thiel hatte als einer der ersten Investoren das Potenzial von Facebook erkannt. Neben dem wirtschaftlichn Erfolg, der ihm beschert wurde, weil er an Mark Zuckerberg glaubte, hat Thiel auch verstanden, dass der größte Wert von Facebook nicht in einem auf Werbung basierten Geschäftsmodell beruht. Die hohe Nutzeranzahl taugt, nicht zuletzt durch Millionen von Fake-Profilen (zu diesem fragwürdigen Kapitel - hier), auch nicht wirklich zum Geldverdienen.
Der wahre Wert von Facebook für jene, die an diesem Schneeball-System Investment partizipieren, liegt in der Auswertung und dem Wiederverkauf der Daten, die ihnen die Nutzer mit größter Dummheit Naivität zur Verfügung stellen.
Peter Thiel hat erkannt, dass der Daten-Verkauf auch ein lukratives B2B-Geschäft ist: Unternehmen haben großes Interesse und zahlen viel Geld für möglichst detaillreiche Daten.
Es gibt aber auch einen Geschäftsbereich, der das Licht der Öffentlichkeit scheut: Die am besten zahlenden Daten-Kunden sind öffentliche Stellen: Staaten, Polizei, Militär, in Deutschland auch die Öffentlich Rechtlichen Rundfunksender über die GEZ. Sie alle wollen die Daten der Bürger, um den privaten Raum möglichst eng zu halten. Sie wollen an die Daten, um unter dem Vorwand der Terror-Bekämpfung möglichst früh erkennen zu können, welche Bürger kritisch und daher überwachungsbedürftig sind. In den USA steht bereits eine Millionen Amerikaner offiziell unter Terror-Verdacht (hier). Deren dauerhafte Kontrolle schafft einen interessanten Markt für Anbieter für Schnüffel-Software.
Peter Thiel kann in dieser Branche von seiner Expertise profitieren, die er mit ahnungslosen Studenten und Hausfrauen auf Facebook gesammelt hat. Im Rahmen des Europäischen Polizeikongresses in Berlin wurden den teilnehmenden Polizisten auch die neuesten Technologien zur Bürger-Kontrolle unter dem Motto „Schutz und Sicherheit im digitalen Raum“ vorgestellt. Dabei präsentierte Palantir Technologies, eine Firma des Facebook-Investors Peter Thiel, ihre Datenbanksoftware, die sie für Nachrichtendienste und Militärs entwickelt.
Das US-Unternehmen ist mittlerweile auch in Deutschland mit einem eigenen Büro präsent. Seine Software zur Zusammenarbeit von Polizei und Nachrichtendiensten könne überall dort, wo bestimmte Daten rechtlich nicht zusammengeführt werden dürften, eine „Integrationsebene“ über die Daten legen, zitiert Heise die Deutschland-Chefin Meline von Brentano. Dabei würden aufschlussreiche Metadaten produziert, ohne die Daten selbst aus dem Internet zu holen. Die Ergebnisse aus den Metadaten könnten dann an die Polizei übermittelt werden.
So ist es möglich, alle Datenschutz-Gesetze der Welt zu umgehen. Denn die Daten bleiben ja beim User. Für Meta-Daten gibt es keine Gesetze. Sie sind aber ein getreues Abbild der Original-Daten. Mit der entsprechenden Technologie können sie so gut ie alle Informationen auslesen, die die Original-Daten hergeben.
Angenehmer Nebeneffekt für den Facebook-Paten Peter Thiel: Die Technologie von Palatir könnte auch von Facebook verwendet werden, sollten die Datenschützer dem sozialen Netzwerk zu lästig werden. Dann verdient Thiel doppelt - und kann auf trendigen Internet-Podien weiter guten Gewissens behaupten, dass Facebook so unschuldig ist wie die Katholische Kirche.