Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist bei einer Pressekonferenz in der Ukraine eingeschlafen. Vor laufenden Kameras fielen Erdogan die Augen zu. Es ist unklar, ob der Schlaf mit den Ausführungen Poroschenkos zusammenhängt. Kritiker des türkischen Präsidenten interpretierten den Zwischenfall als ein Anzeichen der Amtsmüdigkeit.
Erdogan hatte anlässlich des 25. Jahrestages der Aufnahme der diplomatischen Beziehung seinen ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko besucht. «Die strategische Partnerschaft zwischen der Türkei und der Ukraine ist keine Abstraktion, sie hat einen realen Inhalt», sagte Poroschenko am Montag in Kiew. Der Außenhandelsumsatz sei im ersten Halbjahr um mehr als 16 Prozent gestiegen. Damit gehöre die Türkei zu den fünf größten Außenhandelspartnern. Zudem sei sie unter den zehn größten Investoren in dem osteuropäischen Land.
Erdogan bezeichnete im Gegenzug die Ukraine als Schlüsselland für die Sicherheit in der Schwarzmeerregion. «Wir haben und werden die illegale Annexion der Halbinsel der Krim nicht anerkennen», sagte der türkische Präsident. Erdogan versprach, sich international für die Interessen «unserer Brüder, der Krimtataren» auf der 2014 von Russland einverleibten Halbinsel einzusetzen. Ankara sieht sich traditionell als Schutzmacht der muslimischen Minderheit.
Bei dem Treffen wurden neun Dokumente unter anderem über gegenseitige Investitionssicherung und ein Doppelbesteuerungsabkommen unterzeichnet.