Das Mitte-Rechts-Bündnis Mario Montis ist in den italienischen Parlamentswahlen abgestraft worden. Aktuellen Hochrechnungen zufolge hat Montis Parteienbündnis mit nur knapp über zehn Prozent der Stimmen ein enttäuschendes Ergebnis erzielt. Um ein Haar wäre Monti sogar an der Zehn-Prozent-Hürde gescheitert (mehr hier).
Nach dem aktuellen Stand sieht es jedoch danach aus, als ob der Goldman-Banker Monti mit seinen etwas mehr als zehn Prozent die entscheidenden Stimmen für eine Koalition mit Bersani im Parlament in seinen Händen hält. Groß ist der Vorsprung Bersanis im Parlament nämlich nicht: Grillos Movimento 5 Stelle hat mit etwa 26 Prozent den Hochrechnungen zufolge viele entscheidende Stimmen erzielen können.
Noch schwieriger wird es demnach sogar im Senat. Sollte Berlusconi beispielsweise in der hart umkämpften Lombardei noch die Mehrheit erhalten, verliert Bersani zusammen mit Monti weitere wichtige Stimmen - und schon jetzt scheint eine notwendige Mehrheit von 158 Sitzen im Senat für beide kaum mehr erreichbar zu sein (hier). Da Parlament und Senat jedoch gleichwertig sind, könnte Montis enttäuschendes Ergebnis letztlich dann doch noch dazu führen, dass Italiens Politik in einer Patt-Situation steckt und Neuwahlen unausweichlich wären.