Finanzen

Batterie-Produzent Varta gelingt Börsengang

Lesezeit: 2 min
19.10.2017 09:50
Der Börsengang des Batterieherstellers Varta ist geglückt. Die Aktie verzeichnete zum Handelsstart hohe Aufschläge.
Batterie-Produzent Varta gelingt Börsengang

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Batterie-Produzent Varta hat am Donnerstag ein erfolgreiches Börsendebüt hingelegt. Die Aktien des Batterie-Herstellers erschienen mit einem Kurs von 24,25 Euro erstmals auf dem Kurszettel. Das ist ein Plus von fast 40 Prozent im Vergleich zum Ausgabepreis von 17,50 Euro, berichtet Reuters. Das Niveau um 24 Euro konnte jedoch nur kurz gehalten werden. Am Mittag lag der Kurs der Aktie bei etwa 20 Euro.

Der Produzent von Mikrobatterien für Hörgeräte oder Kopfhörer hatte die Zeichnungsfrist für seine Aktien wegen der hohen Nachfrage verkürzt und die Preisspanne voll ausgereizt. Das Börsendebüt fand aufgrund des großen Interesses fast eine Woche vor dem ursprünglich geplanten Termin statt.

Der Börsengang brachte insgesamt 233,5 Millionen Euro ein. Davon flossen 150,5 Millionen Euro an Varta selbst, die das Unternehmen in den Ausbau der Produktion stecken will. Der Rest ging an den bisherigen Alleineigentümer Michael Tojner. „Wir haben jetzt genügend Kapital, um den nächsten Schritt zu machen“, sagte Tojner. „Wir wollen aggressiv wachsen.“ In den kommenden fünf bis zehn Jahren solle der Umsatz von Varta auf eine Milliarde Euro zulegen. 2016 steigerte die Firma den Umsatz um 9,6 Prozent auf 214 Millionen Euro, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging dagegen um ein Drittel auf 14,9 Millionen Euro zurück.

Tojner und Varta-Chef Herbert Schein liebäugeln mittelfristig mit dem Einstieg in das Geschäft mit Batterien für Elektroautos. „Wir haben das Know-how dazu“, sagte Schein. Varta betreibt bereits seit einigen Jahren ein gemeinsames Forschungsprojekt mit Volkswagen. Das Unternehmen überlege auch mit BMW zu kooperieren, sagte Tojner. Einen schnellen Einstieg in die Elektromobilität schloss der Österreicher jedoch aus. „Wir werden da vorsichtig sein und erst investieren, wenn die Technologie feststeht und es auch eine Technologieentscheidung der großen deutschen Autoproduzenten gibt.“

Tojner will auch langfristig die Mehrheit an Varta besitzen. „Die werde ich auch in zehn Jahren noch halten“, sagte Tojner. Der Streubesitz liegt nach dem Börsengang bei rund 35 Prozent.

Im Tagesverlauf bröckelte der Varta-Kurs ab, notierte am Mittag mit 20,25 Euro aber immer noch fast 16 Prozent über dem Ausgabepreis. Erst vergangene Woche war die Batteriefirma Voltabox an der Börse durchgestartet, die Aktie legte am ersten Handelstag um ein Drittel zu. Die 2011 gegründete Voltabox stellt Batteriesysteme für elektrisch betriebene Busse, Gabelstapler und andere Industriefahrzeuge her. Aktuell notiert die Voltabox-Aktie bei 28,30 Euro, ausgegeben worden war sie zu 24 Euro.

Der deutsch-spanische Metallrecycler Befesa und der Lebensmittel-Lieferdienst Hellofresh stehen in den Startlöchern und wollen in den kommenden Wochen die Börsenglocke läuten. Insidern zufolge soll Befesa bis zu 800 Millionen Euro einbringen, Hellofresh will 250 bis 300 Millionen Euro einsammeln.

Die traditionsreiche Varta AG war bis 2007 schon einmal börsennotiert. Das heutige Unternehmen ist aber nur ein kleiner Teil davon. Die Industriellenfamilie Quandt hatte das Geschäft mit Autobatterien an den US-Zulieferer Johnson Controls und die Haushaltsbatterien an die heutige Spectrum Brands verkauft.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Baerbock über mögliche Putin-Verhaftung: „Kriegsverbrecher zur Verantwortung ziehen“
02.06.2023

Außenministerin Baerbock hat sich zu einer möglichen Verhaftung des russischen Präsidenten Putin bei einer Reise zu einem Gipfeltreffen...

DWN
Politik
Politik Chinas neuer Verteidigungsminister droht mit Eroberung Taiwans
02.06.2023

Chinas neuer Verteidigungsminister schlägt auf der jährlichen asiatischen Sicherheitskonferenz scharfe Töne gegenüber Taiwan an. Der...

DWN
Politik
Politik Der stolpernde Präsident: Biden stürzt auf Bühne bei Absolventenfeier
02.06.2023

US-Präsident Joe Biden ist bei einem Auftritt in Colorado auf offene Bühne gestürzt. Es ist nicht der erste Fall dieser Art. Die Zweifel...

DWN
Finanzen
Finanzen Opec+ und Händler liefern sich Showdown um Ölpreis
02.06.2023

Trotz wiederholter Drosselungen der Fördermenge durch die Staaten der OPEC+ fällt der Ölpreis seit etwa einem Jahr. Nun jedoch erwartet...

DWN
Politik
Politik Der Fall Lina E.: Polizei rüstet sich für „Tag X“-Demo in Leipzig
02.06.2023

Darf die linksextreme Szene am „Tag X“ in Leipzig demonstrieren oder nicht – diese Entscheidung wird vor Gericht fallen. Die...

DWN
Politik
Politik Unzufriedenheit mit der Ampel steigt: Umfrage sieht AfD gleichauf mit SPD
02.06.2023

In einer neuen Umfrage zieht die AfD mit der SPD gleich. Der CDU-Generalsekretär sieht den Grund für die jüngsten AfD-Zugewinne vor...

DWN
Politik
Politik Schulden-Drama in USA: Zahlungsausfall der Regierung im letzten Moment abgewendet
02.06.2023

Aufatmen in den USA und an den Finanzmärkten: Nach langen Verhandlungen hat der erbitterte Schuldenstreit zwischen Demokraten und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Twitters „Anti-Fake-News“-Chefin wirft das Handtuch
02.06.2023

Twitters Verantwortliche für die Moderierung der Inhalte hat ihren Job an den Nagel gehängt. Der Kurznachrichtendienst war zuvor aus den...