Das Bezahlen mit einer Bankcard, Kreditkarte, Wirecard oder mit dem Smartphone ist längst üblich. Alibaba, bekannt als der führende chinesische Onlinehändler, geht nun ganz neue Wege – nämlich über Alipay, dem Bezahldienst des Online-Giganten. Rund 400 Millionen chinesische Nutzer sind hier mittlerweile registriert.
Die neueste Technik zur Authentifizierung von Bezahlvorgängen heißt „Smile To Pay“. Es ist ein Pilotprojekt und soll die Kaufbestätigung per Gesichtserkennung ermöglichen. Um die Transaktion zu bestätigen, muss der Kunden nur sein Gesicht vor eine 3D-Kamera halten. Diese ist verknüpft mit dem Alipay-Account. Biometrische Daten wie die Farbe der Augen und die Augengröße werden verglichen und abgerufen. Zusätzlich muss die Smartphone-Nummer eingegeben werden – und schon ist der Bezahlvorgang perfekt.
Die Technik soll sogar dann einwandfrei funktionieren, wenn der Nutzer starkes Makeup aufgetragen hat oder eine Perücke aufsetzt, da die Fotos von einem „Live-Erkennungs-Algorithmus“ ausgewertet werden. Damit soll gewährleistet sein, dass es sich nicht um ein Video oder Foto, sondern um den echten Nutzer handelt.
Das System wird derzeit in einer Filiale des Konzept-Restaurants KPRO im chinesischen Hangzhou getestet. Falls bei der Testreihe alles problemlos abläuft, könnte „Smile to pay“ auch in anderen Filialen eingesetzt werden – und bald auch großflächig darüber hinaus, so jedenfalls die Pläne der Entwickler. Das Ziel: Europa.
„Smile To Pay“, die Kaufbestätigung per Gesichtserkennung, wurde erstmals 2015 auf der CeBIT demonstriert. In Deutschland wäre dies aus datenschutzrechtlichen Gründen aber noch nicht anwendbar.
Experimente mit Gesichtserkennung finden jedoch bereits statt. Mittlerweile setzt die Bundespolizei sogenannte „Body-Cams“ in Großstädten auf Bahnhöfen ein. Auch die Deutsche Bahn soll Mitarbeiter auf Bahnhöfen testweise mit Body-Cams ausgestattet haben. Anfang August wurde ein Testversuch am Bahnhof Berlin-Südkreuz zur Gesichtserkennung mit Überwachungskameras bekannt.