Finanzen

Biomasse: EU-Plan bedroht Wälder in Europa

Lesezeit: 1 min
05.11.2017 22:02
Die von der EU geförderte Verwendung von Holz-Pellets zur Energieerzeugung beinhaltet hohe versteckte Umweltkosten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die von der EU geförderte Verbrennung von Holz-Pellets zur Energiegewinnung schadet den Wäldern und beinhaltet hohe versteckte Emissionen. Wie Bloomberg berichtet, klammern die Berechnungen der EU einen Großteil der durch die Pellets entstehenden Schäden aus.

So müssen die EU-Mitgliedsstaaten nur jene Emissionen berechnen, die bei der Herstellung und beim Transport der Brennstoffe anfallen – absurderweise jedoch nicht jene Kohlenstoffdioxid-Ausstöße, die bei der Verbrennung der Holzstücke entweichen. Die offizielle Begründung von Seiten der EU für diese Vorgaben besteht in der These, dass die durch die Verbrennung verursachten Kohlenstoffdioxid-Emissionen von der Anpflanzung neuer Bäume mehr als wettgemacht werden.

„Die EU ist sich bewusst, dass es diese Emissionen gibt, glaubt aber, dass die nachwachsenden Bäume im Laufe der nächsten Jahrzehnte die Emissionen insgesamt absorbieren. Und die Nachfrage nach Pellets würde sicherstellen, dass immer genug neue Bäume gepflanzt werden“, schreibt Bloomberg.

Doch wie Studien zeigen, gibt die Verbrennung eines alten Baumes in Form von Holzpellets sehr viel mehr Kohlenstoffdioxid auf einmal frei, als junge Bäume über einen deutlich längeren Zeitraum absorbieren können. Das führt dazu, dass im Zeitablauf eine tendenziell anwachsenden „Welle“ an Emissionen entsteht. Zudem haben Studie aus den USA – wo 60 Prozent des in Europa verbrannten Holzes herkommen – gezeigt, dass dafür auch altes und edles Holz gefällt werden. Ein weiteres großes Problem besteht darin, dass der Energiegehalt der Pellets im Vergleich zu Kohle deutlich niedriger ist und deswegen letztendlich auch viel mehr Holz verbrannt werden muss.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Moldau und Georgien: Reif für die EU?
27.07.2024

Moldau und Georgien wurden lange in der deutschen Öffentlichkeit kaum beachtet. Erst durch den Ukrainekrieg rückten beide Länder...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...