Technologie

Wien bekommt autonom fahrende U-Bahn-Linie

Lesezeit: 1 min
05.11.2017 22:03
Österreichische Siemens-Tochter baut selbstfahrende Züge für die Wiener U-Bahn.
Wien bekommt autonom fahrende U-Bahn-Linie

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Wien startet in ein neues, technologisches Zeitalter. Mit der geplanten U5 gibt es nicht nur den Lückenschluss im Wiener U-Bahnnetz – die Linie wird auch vollautomatisch unterwegs sein.

Ab 2020 könnte der erste neue Zug durch den Wiener Untergrund rollen. Vorgesehen sind zu diesem Zeitpunkt erst einmal Testfahrten mit Fahrern. Doch mit der für 2023 geplanten Inbetriebnahme der U5 wird die erste U-Bahn in Wien dann vollautonom unterwegs sein. Die gesamte Tranche soll bis 2030 geliefert werden.

Gebaut werden die Züge im österreichischen Siemens-Werk in Wien. In Auftrag wurden 34 Züge gegeben – mit einer Option auf insgesamt 45. Die Österreich-Tochter des deutschen Unternehmens hatte den Zuschlag für den Großauftrag erhalten, wie ein Sprecher der Wiener Linien der Nachrichtenagentur APA mitteilte. An der Ausschreibung hatte sich auch der kanadische Bombardier-Konzern beteiligt.

Das Auftragsvolumen des U-Bahn-Geschäfts umfasst bis zu 550 Millionen Euro. Davon werden rund 70 Prozent in die Züge und 30 Prozent in die Instandhaltung fließen, wie der Sprecher der Wiener Linien erläuterte.

Die neuen Wagen sind durchgängig begehbar, barrierefrei, klimatisiert und videoüberwacht. Seitens der Wiener Linien wird hervorgehoben, dass ein besseres Störungsmanagement, besseres Kundenservice, leichteres Einhalten der Fahrpläne im Normalbetrieb und vor allem im Störungsfall, sowie mehr Sicherheit durch Bahnsteigtüren nur einige Vorteile des vollautomatischen Betriebs sind.

Die Bahnsteige der U5 werden mit Bahnsteigtüren ausgestattet sein, die zusätzlich auch zur Sicherheit beitragen, heißt es bei den Wiener Linien. Die bestehenden Stationen (Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz) werden mit Bahnsteigtüren nachgerüstet und die Neubaustation beim Frankhplatz, sowie alle weiteren künftigen Stationen der U5, entsprechend den technischen Erfordernissen der Bahnsteigtüren gebaut. Über kabellose Verbindungen (z.B. WLAN) werden die vollautomatisch betriebenen Züge mit der Leitstelle in Erdberg kommunizieren.

Mit dieser Investition reiht sich Wien in einen Club von Städten ein, die bereits auf autonome U-Bahnen setzen. Auch im französischen Lille, in Singapur, Barcelona, Kopenhagen, Dubai, Lyon, London und Budapest fahren automatische U-Bahnzüge. Ebenso betreiben Nürnberg und Paris fahrerlose U-Bahnen. In beiden Städten wurden die Bahnen von Siemens ausgerüstet. Besonders bei Neubauprojekten wird weltweit immer mehr auf vollautomatischen U-Bahn-Betrieb gesetzt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstigere Modelle
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...