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Griechenlands Zentralbank drängt die Banken zu einem Abbau des Bergs an faulen Krediten. Die jüngsten Daten deuteten zwar darauf hin, dass der Bestand an diesen Risikodarlehen bei den Banken geschrumpft sei, vor allem durch Abschreibungen, sagte Notenbankchef Yannis Stournaras am Freitag laut Reuters, die Institute müssten aber alle Instrumente nutzen, um sich weiter davon zu trennen. Dabei sprach er insbesondere den Verkauf der Darlehen an. Nach Jahren der Rezession kommen die griechischen Banken inzwischen auf 103 Milliarden Euro an faulen Krediten – das entspricht fast 60 Prozent der Wirtschaftsleistung. Die EZB fordert einen Abbau dieser Bestände um 38 Milliarden Euro bis Ende 2019.
Der griechischen Wirtschaft mache zudem die hohe Verschuldung und die weiterhin hohe Arbeitslosigkeit zu schaffen. In dem Land ist jeder Fünfte ohne Job. Die Staatsverschuldung liegt bei fast 180 Prozent der Wirtschaftsleistung und damit drei mal so hoch, wie es die EU-Regeln vorsehen.
Viele Griechen können wegen der schweren Lasten ihre Steuern nicht mehr bezahlen, wodurch auch alle versprochenen Entlastungen im Haushalt in den Sternen stehen.
Die Gläubiger des Landes haben signalisiert, dass sie zum Auslaufen des inzwischen schon dritten Kreditpakets mit einem Volumen von 86 Milliarden Euro im Sommer 2018 über Schuldenerleichterungen nachdenken wollen, falls dies nötig sei. Tatsächlich sind sich vom IWF abwärts alle Ökonomen einig, dass Griechenland einen Schuldenschnitt braucht. Bisher hat die Bundesregierung dies abgelehnt. Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte vor der Wahl keine schlechten Nachrichten, da Merkel den deutschen Zahlern seit Jahren erklärt hatte, dass sich Griechenland "auf einem guten Weg" befinde.