Gemischtes

Tesla könnte im nächsten Jahr das Geld ausgehen

Lesezeit: 1 min
22.11.2017 17:09
Der Elektroautobauer Tesla verbrennt enorme Mengen Geld. Das Unternehmen wird Investoren schon bald um neue Zuschüsse bitten müssen.
Tesla könnte im nächsten Jahr das Geld ausgehen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Dem Elektroautobauer Tesla könnte bereits im August 2018 das Geld ausgehen. Wie Bloomberg berichtet, werden die Reserven des Unternehmens am 6. August aufgebraucht sein, wenn die gegenwärtige Ausgaberate beibehalten wird. Derzeit gibt Tesla etwa 8.000 Dollar pro Minute beziehungsweise fast 500.000 Dollar pro Stunde aus.

Tesla-Gründer Elon Musk versucht nun offenbar, Investoren um neue Zuschüsse zu bitten, obwohl die letzte Finanzierungsrunde – bei der das Unternehmen 1,8 Milliarden Dollar einnahm – erst vor drei Monaten stattfand. Die Anleger sind mit den Anleihen inzwischen ins Minus gerutscht, weil der Kurs der Papiere gesunken ist.

Kritisch für Tesla ist der Umstand, dass Musk neues Geld mit Versprechen ködern muss, deren Umsetzung alles andere als sicher sind. Die ursprünglichen Produktionsziele des für den Massenmarkt als „Cash Cow“ entwickelten Model 3 sind nicht zu halten, weil die Fertigung zwischenzeitlich ins Chaos abgeglitten war und Angestellte die Fahrzeuge per Hand zusammenschrauben mussten.

Zwei vergangene Woche der Öffentlichkeit vorgestellte Modelle – ein LKW und ein Roadster – werden erst in zwei Jahren überhaupt auf den Markt kommen. „Der Roadster kostet 250.000 Dollar, obwohl er erst in zwei Jahren erhältlich sein wird. Die Vorbestellungen sind auf eine Stückzahl von 1.000 begrenzt, sodass der Roadster vorerst nur maximal 250 Millionen einbringen könnte. Tesla berechnet Kunden, die die Standartversion des Roadsters bestellen möchten 50.000 Dollar Bestellungsgebühr. Firmen können den LKW für 5.000 Dollar vorbestellen, obwohl auch dieser erst 2019 in Serienproduktion gehen wird“, schreibt Bloomberg.

„Um die nächsten 10 oder 12 Monate durchzustehen, braucht Musk Geld, und zwar schnell“, sagt ein Analyst von Bloomberg. Er rechnet damit, dass das Unternehmen Mitte des kommenden Jahres rund 2 Milliarden Dollar an neuen Anleihen ausgeben muss.

Sollten potentielle Geldgeber bis dahin durch mögliche weitere Negativ-Meldungen wie Produktionsrückstände oder hohe Verluste abgeschreckt werden, drohen auf mittlere Sicht Engpässe bei der Finanzierung.

Tesla erwirtschaftet seit Jahren fast ausschließlich Verluste, wird an der Börse mit einer Marktkapitalisierung von rund 53 Milliarden Dollar aber höher bewertet als etwa Ford Motors (48 Milliarden Dollar), obwohl Ford tausendfach mehr Autos verkauft als Tesla. Weil aber noch immer eine große Nachfrage nach Aktien des Unternehmens herrscht, stieg der Kurs der Firmenanteile inzwischen auf etwa 318 Dollar – vor einem Jahr lag er bei etwa 200 Dollar.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Die EU-Kommission agiert beim Datenschutz wie ein Terrorist
27.05.2023

Wenn die EU-Kommission Facebook erneut mit hohen Strafen belegt, macht sie nur ihrem Ärger darüber Luft, dass Europa den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Gold-Exporte gehen nicht mehr nach Westen
27.05.2023

Wegen der Sanktionen des Westens kann Russland kein Gold mehr nach London exportieren. Stattdessen gehen die russischen Gold-Exporte nun...

DWN
Deutschland
Deutschland Weik: „An diesen neun Punkten wird Deutschland scheitern“
27.05.2023

Die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland und somit für den Wohlstand des Landes und seiner Bürger sehen...

DWN
Politik
Politik Ungarn und Griechenland blockieren EU-Sanktionen gegen Russland
27.05.2023

Neue EU-Sanktionen gegen Russland scheitern derzeit an einer Blockade durch Ungarn und Griechenland. Die beiden Staaten stellen...

DWN
Politik
Politik Was der Brexit verhindern sollte: Zuwanderung erreicht neues Rekordhoch
27.05.2023

Die Brexit-Bewegung ist mit ihrem zentralen Anliegen gründlich gescheitert. Großbritannien verzeichnet heute mehr legale und illegale...

DWN
Politik
Politik Wohnungsbranche begrüßt Nachbesserungen beim Heizungsgesetz
27.05.2023

Im eskalierten Streit um das Heizungsgesetz findet ein neuer Anstoß von Wirtschaftsminister Habeck ersten Zuspruch in der Opposition und...

DWN
Politik
Politik Ehemaliger US-Finanzminister warnt vor Kollateralschäden des Handelskriegs gegen China
26.05.2023

Ein ehemaliger US-Finanzminister warnt vor unerwünschten Folgen des Handelskriegs der Biden-Regierung. Auch europäische Firmen nehmen...

DWN
Politik
Politik Von der Weisheit der Realpolitik – Henry Kissinger zum 100.
26.05.2023

An diesem Samstag feiert der Großmeister der Realpolitik, der frühere Sicherheitsberater und Außenminister Henry Kissinger, einen...