Finanzen

Euler Hermes: Wachstum im Welthandel verliert an Tempo

Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet mit einer Verlangsamung im Welthandel.
25.11.2017 17:52
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Welthandel wächst nach Einschätzung des Kreditversicherers Euler Hermes derzeit erheblich langsamer als in den Jahren vor der Finanzkrise 2008. Verantwortlich dafür machte der Versicherer in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie vor allem wachsende Abschottungstendenzen. Für die deutschen Exporteure allerdings sind die Fachleute zuversichtlich. Sie rechnen mit einem Anstieg des Handelsvolumens von zusammen 250 Milliarden US-Dollar in diesem und dem nächsten Jahr. Das wäre Rang zwei hinter China und noch vor den USA. Der viel kritisierte deutsche Leistungsbilanzüberschuss werde dieses Jahr leicht auf 7,6 Prozent der Wirtschaftsleistung nach 8,3 Prozent im Vorjahr sinken – aber sehr hoch bleiben.

Beim weltweiten Handelsvolumen rechnen die Experten in diesem Jahr mit einem Plus von 4,3 Prozent und 2018 von 3,9 Prozent. In Handelswerten gerechnet sollte die Steigerung 7,5 Prozent im diesem und 6,3 Prozent im nächsten Jahr erreichen. Im Zeitraum 2003 bis 2007 lagen die durchschnittlichen Zuwächse pro Jahr noch weit höher: gemessen am Volumen bei acht Prozent und gemessen am Wert bei 16 Prozent.

Hinter dem tendenziellen Abflauen des Wachstums im Welthandel sehen die Analysten vor allem drei Faktoren. So sei die Zahl protektionistischer Maßnahmen hoch und steige noch weiter. Allein im laufenden Jahr würden 400 neue solcher Maßnahmen erwartet. In den USA gebe es mit 87 neuen Handelshürden bis Ende November schon mehr als im Gesamtjahr 2016 mit 84. Hauptbetroffene seien China und das Nachbarland Kanada.

Zudem bremse ein erschwerter Zugang zu Finanzmitteln den Welthandel. Hinzu kämen geopolitische Sorgen, wie belastete Beziehungen zu Russland, die zähen Brexit-Verhandlungen sowie die Spannungen im Nahen Osten. „Ein zunehmender Finanz- und Handelsprotektionismus in Verbindung mit steigenden Zinsen in einem beunruhigenden geopolitischen Umfeld lassen steigende Handelskosten erwarten“, erklärte der Versicherer.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...