Politik

Kosten für Asyl-Klagen verdoppeln sich

Die Kosten für Anfechtungen negativer Asylbescheide steigen stark.
09.12.2017 18:38
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Klagen gegen Asylentscheidungen haben das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) allein in diesem Jahr fast 20 Millionen Euro gekostet. Somit haben sich die Ausgaben für Asylklagen im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt, wie der Radiosender NDR Info laut AFP berichtete. Jeder vierte Asylbewerber war demnach mit seiner Anfechtung der Bamf-Entscheidung erfolgreich, was ebenfalls einen deutlichen Anstieg gegenüber 2016 darstelle.

Bis zum 21. November lagen die Gerichtskosten in Asylangelegenheiten bereits 7,8 Millionen Euro über den Gesamtkosten des Jahres 2016, wie das Bamf auf Anfrage des NDR mitteilte. Dafür gebe es im Wesentlichen zwei Gründe: Zum einen habe sich die Zahl der Klagen vervielfacht – zum anderen seien immer mehr davon erfolgreich.

Im der ersten Hälfte dieses Jahres hat das Bamf laut NDR Info mehr als 444.000 Asylanträge entschieden. Davon sei fast jede zweite Entscheidung vor Gericht angefochten worden. Nach Informationen des NDR entspricht dies doppelt so vielen Klagen wie im Vorjahr. Wenn das Bamf den Prozess verliert, muss das Ministerium und damit der Steuerzahler die Gerichtskosten tragen.

Ein weiterer Grund für die Kostenexplosion seien Formfehler bei Asylentscheidungen, erklärte Burkhard Lange, Sprecher des Verwaltungsgerichts Hannover: „Mit dem hohen Output der Entscheidungen hat die Bearbeitungssorgfalt beim Bamf etwas nachgelassen.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.