Finanzen

Studie: Große Unterschiede bei Kaufkraft der Deutschen

Die durchschnittliche Kaufkraft der Deutschen steigt. Trotzdem werden immer mehr Bürger finanziell abgehängt.
02.01.2018 02:38
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Kaufkraft der Deutschen steigt im kommenden Jahr einer Studie zufolge auf durchschnittlich 22.992 Euro pro Kopf, berichtet AFP. Das entspricht einem Plus von 2,8 Prozent oder 633 Euro, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Der Anstieg bedeute aber nicht zwangsläufig, dass jedem Einzelnen auch wirklich mehr Geld für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit oder Sparen zur Verfügung stehe. Auch regional gibt es bei der Kaufkraft teils erhebliche Unterschiede.

Beispielsweise ist ein Großteil der deutschen Mittelschicht hoch verschuldet. Zudem drohen aufgrund der demografischen Schieflage Millionen Menschen niedrige Renten und Altersarmut.

Insgesamt prognostiziert die Studie für 2018 eine Kaufkraftsumme von knapp 1,9 Billionen Euro. Die positive Entwicklung stütze sich dabei auf wachsende Löhne in vielen Branchen und den stabilen Arbeitsmarkt., berichtet GfK. Auch bei den Renten wird 2018 ein Anstieg erwartet. Wie viel vom nominalen Kaufkraftzuwachs real übrig bleibe, hänge allerdings davon ab, wie sich im kommenden Jahr die Verbraucherpreise entwickelten, erklärte die Gfk.

Wie seit Jahren ist der höchste Kaufkraftdurchschnitt Deutschlands im bayerischen Landkreis Starnberg zu finden: Mit 33.102 Euro pro Kopf liegen die Starnberger rund 44 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Der Landkreis Görlitz stellt mit 18.157 Euro pro Kopf weiterhin das Schlusslicht dar. Die Görlitzer haben rund 21 Prozent weniger als der deutsche Bundesdurchschnitt, der 2018 vom Landkreis Günzburg markiert wird.

Auf Ebene der Bundesländer verändert sich im Jahr 2018 der Studie zufolge wenig. Im Ranking zieht nur Berlin an Bremen vorbei auf den zehnten Rang.

Unter Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Rente, Arbeitslosen- und Kindergeld. Von diesem verfügbaren Einkommen sind allerdings noch nicht die Ausgaben für Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Miete und Nebenkosten wie Gas und Strom, Bekleidung oder das Sparen abgezogen. Auch deshalb bedeutet ein nominaler Anstieg der Kaufkraft nicht zwangsläufig, dass real mehr Geld zur Verfügung steht, wenn die aufgeführten Ausgaben stärker ansteigen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Vetternwirtschaft und Machtspiele: So scheitert der NATO-Innovationsplan
03.07.2025

Milliarden für die NATO-Innovation, doch hinter den Kulissen regiert das Chaos: Interessenkonflikte, Rücktritte und Streit gefährden...

DWN
Politik
Politik Trump dreht den Geldhahn zu: Kiew kämpft ohne Washington
02.07.2025

Donald Trump kappt Waffenhilfe für die Ukraine, Europa zögert, Moskau rückt vor. Doch Kiew sucht nach eigenen Wegen – und die Rechnung...

DWN
Panorama
Panorama Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
02.07.2025

Köln verabschiedet sich vom traditionellen Begriff "Spielplatz" und ersetzt ihn durch "Spiel- und Aktionsfläche". Mit neuen Schildern und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Tusk zieht die Grenze dicht – Spediteure schlagen Alarm
02.07.2025

Grenzkontrollen sollen Sicherheit bringen – doch für Spediteure und Industrie drohen Staus, teurere Transporte und Milliardenverluste....

DWN
Panorama
Panorama EU-Klimapolitik: Soviel Spielraum lässt das 90-Prozent-Ziel
02.07.2025

Die EU-Kommission hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2040 sollen die Emissionen massiv sinken, ein großer Schritt Richtung...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...