Circa 130 griechische Steuerprüfer haben private Bankkonten im Ausland. Ein Bericht des IWF und der EU sagt nun, dass die Steuerfahnder selbst Steuern hinterziehen könnten, berichtet EU Observer. Zudem habe die Regierung das System der Steuererhebung nicht reformiert, wie es die Troika im Rahmen des Bailouts von Griechenland gefordert hatte. Daher sei das System weiter anfällig für Korruption, so der Bericht
Mehr als die Hälfte der Steuerprüfer sind älter als 50 Jahre. Ihr Gehalt und ihre Arbeitsbedingungen sind schlecht. In manchen Fällen haben sie keinen eigenen Schreibtisch, so der Bericht.
Im letzten Jahr nahm Griechenland nur 1,1 Milliarden Euro an überfälligen Steuern ein und verfehlte damit sein Ziel von 2 Milliarden Euro. Das Land muss noch Steuern in Höhe von 55 Milliarden Euro eintreiben, doch viele der säumigen Unternehmen sind pleite.
Der griechische Finanzminister Yannis Stournaras sagte zu den Vorwürfen, dass „eine Menge passiert“ sei seit Januar, als der Bericht verfasst wurde. „Wir untersuchen alles genau, und unter Einbeziehung des Berichts werden wir weitermachen“, zitiert ihn der EU Observer.
Die EU-Kommission erwartet, dass Griechenland im laufenden Jahr das größte Defizit in der EU verzeichnen wird (mehr hier). Premier Antonis Samaras will die geringen Staatseinnahmen durch weitere Kürzungen ausgleichen. Dies gilt jedoch nicht für die Manager des griechischen FSF, die seit Februar ein jährliches Gehalt von 100.000 Euro erhalten (mehr hier).