Finanzen

Wertvollste Unternehmen: Chinesen auf dem Vormarsch

Erstmals sind zwei chinesische Unternehmen unter den zehn wertvollsten Konzernen der Welt vertreten.
30.12.2017 22:04
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Tencent und Alibaba auf dem Vormarsch: Chinesische Internet-Konzerne sind im zu Ende gehenden Jahr in die amerikanische Phalanx der wertvollsten Unternehmen der Welt eingebrochen. Zwar bleiben Apple, die Google-Muttergesellschaft Alphabet und Microsoft an der Spitze der globalen Börsen-Rangliste (Stand: 27. Dezember), wie die Unternehmensberatung EY (Ernst & Young) errechnet hat, doch haben sich mit Tencent und Alibaba auf den Plätzen sieben und acht zum ersten Mal überhaupt zwei chinesische Unternehmen in die Top Ten vorgearbeitet. Beide haben ihren Börsenwert 2017 mehr als verdoppelt – auf 484 Milliarden und 444 Milliarden Dollar. Vor zwei Jahren lagen sie noch auf den Rängen 28 und 20. Spitzenreiter Apple 2017 einen Kurssprung von 41 Prozent hingelegt und ist nun 876 Milliarden Dollar wert.

Deutsche und europäische Unternehmen rangieren etwas weiter hinten. Europas Nummer eins ist der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell, der mit einem Börsenwert von 276 Milliarden Dollar auf Rang 17 liegt. Unmittelbar dahinter folgt mit dem Nahrungsmittelkonzern Nestle (264 Milliarden Dollar) das erste schweizerische Unternehmen. Auch die Schweizer Pharmakonzerne Roche (213 Milliarden, Rang 31) und Novartis (195 Milliarden, Rang 37) liegen noch deutlich vor dem deutschen Börsen-Krösus SAP. Er erreicht in der weltweiten Rangliste mit einem Marktwert von 135 Milliarden Dollar Platz 62 und ist damit auch der wertvollste europäische IT-Konzern.

Sieben der zehn teuersten Unternehmen der Welt bauen auf digitale Geschäftsmodelle. Sogar Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Anlage-Guru Warren Buffett, die auf traditionelle Branchen baut, musste Amazon und Facebook vorbeiziehen lassen und wurde zum ersten Mal seit Jahren aus den Top fünf verdrängt. Der US-Ölkonzern Exxon Mobil fiel von Platz fünf auf elf.

Großer Verlierer im Ranking ist aber General Electric. Der Siemens-Rivale verlor in diesem Jahr fast die Hälfte seines Börsenwerts und stürzte von Platz 10 auf 54 ab. Dabei ist der Wert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt im Schnitt um fast 26 Prozent auf 20,2 Billionen Dollar gestiegen. Mit einem Marktwert von jeweils mehr als 100 Milliarden Dollar haben es sechs deutsche Konzerne in die Top 100 geschafft. Sie erreichten im Schnitt ein Kursplus von 27 Prozent, sind mit 662 Milliarden Dollar zusammen aber gerade einmal so viel wert wie Microsoft allein.

Siemens kommt mit 117 Milliarden Dollar weltweit auf Platz 72, Bayer folgt mit 104 Milliarden Dollar auf Rang 84 und lässt den Rivalen BASF (102 Milliarden, Platz 89) einmal mehr hinter sich. Der einzige deutsche Finanzkonzern von Weltrang ist die Allianz (103 Milliarden, Platz 85). Die deutsche Autoindustrie ist nur mit Volkswagen vertreten. Die Wolfsburger schafften mit einem Börsenwert von 101 Milliarden Dollar (Platz 94) nach dem Diesel-Skandal die Rückkehr in die Elite-Liga.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...