Politik

Hunderte britische IS-Söldner in die Türkei geflohen

Britische Söldner, die für den IS gekämpft haben, sind in die Türkei geflohen. Die britischen Geheimdienste fürchten Terror-Aktionen in Europa.
31.12.2017 23:13
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Hunderte britische Söldner, die sich der Terror-Miliz IS angeschlossen haben, sollen sich laut einem Bericht der Londoner Times in der Türkei versteckt halten. Westliche Geheimdienste fürchten eine erhöhte Gefahr von Terroranschlägen in Europa, berichtet das Blatt.

Als die ISIS-kontrollierten Städte Rakka und Mosul in diesem Jahr zurückerobert wurden, seien Tausende von Dschihadisten in die Türkei geflohen, darunter mindestens 300 britische IS-Söldner.

Ciwan Xhalil, ein syrisch-kurdischer Geheimdienstbeamter, der für den Umgang mit westlichen Geheimdiensten über das Schicksal ausländischer Kämpfer verantwortlich ist, sagte der Times, er glaube, dass die meisten Briten aus Syrien geflohen seien: "Der Exodus begann, nachdem Mosul im Irak gefallen war, und setzte sich fort, nachdem der IS Rakka verloren hatte. Wir haben viele Franzosen in unseren Gefängnissen und viele andere Staatsangehörige, aber wir denken, dass die meisten Briten entkommen sind."

Etwa 850 Briten wirkten als Söldner für den IS, von denen etwa die Hälfte zurückgekehrt ist. Der Tod von 130 Söldnern soll bestätigt sein.

Britische Sicherheitsquellen warnten, dass die Gefahr bestehe, dass die Dschihadisten versuchen würden, nach Hause zu gelangen, und dass sie die Möglichkeit hätten, Angriffe durchzuführen.

Allerdings hätten sich die Beziehungen zwischen Ankara und westlichen Geheimdiensten in den vergangenen drei Jahren verbessert. Die meisten Briten schlossen sich ISIS an, indem sie die türkische Grenze überquerten.

Es sei immer schwieriger, die Türkei zu verlassen und unerkannt nach Großbritannien zurückzukehren, sagten britische Sicherheitsquellen. Zurückkehrende Dschihadisten würden vom MI5 und der Polizei gestoppt und verhört. Sie werden strafrechtlich verfolgt, wenn Beweise dafür vorliegen, dass sie für das Kalifat gekämpft haben. Die Behörden setzen auch verdeckte Techniken ein, um Extremisten aufzuspüren. Amerikanische Geheimdienstquellen sagten, dass die CIA und der MI6 ihre Arbeit koordinierten, um die Bewegungen der ausländischer ISIS-Kämpfer zu verfolgen.

Es ist unklar, ob die britischen Dienste auch andere Staaten in der EU über die Identität der Söldner informiert haben. Großbritannien dringt bei den Brexit-Verhandlungen auf eine enge Sicherheitskooperation mit der EU, um Daten zu Terroristen und anderen „Gefährdern“ austauschen zu können. Großbritannien hat die Schließung der Grenzen zu einer Hauptbedingung für das künftige Verhältnis zur EU gemacht. Deutschland hofft dagegen, dass es gelingen könnte, die EU-Außengrenzen zu sichern und hat vorerst auch eine lückenlose Überwachung der deutschen Grenzen verzichtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...