Politik

Trump verstößt Steve Bannon: „Er hat den Verstand verloren“

Lesezeit: 2 min
03.01.2018 21:21
US-Präsident Trump hat seinem früheren Chefstrategen die Freundschaft aufgekündigt – zumindest in der Öffentlichkeit.

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Präsident Trump hat sich in ungewöhnlich harschen Worten an seinem früheren Chefberater Steve Bannon abgearbeitet.

Trump sagte in Washington wörtlich:

„Steve Bannon hat nichts mit mir oder meiner Präsidentschaft zu tun. Als er gefeuert wurde, verlor er nicht nur seinen Job, er verlor seinen Verstand. Steve war ein Mitarbeiter, der für mich arbeitete, nachdem ich bereits die Nominierung gewonnen hatte, indem ich siebzehn Kandidaten besiegte, die oft als das talentierteste Feld beschrieben wurden, das jemals in der Republikanischen Partei versammelt war.

Jetzt, wo er alleine ist, lernt Steve, dass das Gewinnen nicht so einfach ist, wie es bei mir den Anschein hat. Steve hatte sehr wenig mit unserem historischen Sieg zu tun. Den Sieg haben die vergessenen Männern und Frauen dieses Landes geliefert. Doch Steve war schuld an dem Verlust eines Sitzes des Senats in Alabama, der seit mehr als dreißig Jahren von Republikanern abgehalten wurde. Steve repräsentiert nicht meine Basis – er ist nur für sich selbst da.

Steve gibt vor, mit den Medien, die er die Oppositionspartei nennt, Krieg zu führen, aber er verbrachte seine Zeit im Weißen Haus damit, falsche Informationen an die Medien zu geben, um sich selbst viel wichtiger erscheinen zu lassen als er war. Es ist das einzige, was er gut macht. Steve war selten in einem Vieraugen-Gespräch mit mir und gab nur vor, Einfluss zu haben, um ein paar Leute ohne Zugang und ohne Ahnung zu täuschen, denen er half, gefälschte Bücher zu schreiben.

Wir haben viele großartige republikanische Mitglieder des Kongresses und Kandidaten, die die „Make America Great Again“-Agenda sehr unterstützen. Wie ich lieben sie die Vereinigten Staaten von Amerika und tragen dazu bei, unser Land zurückzuholen und aufzubauen, anstatt einfach nur alles niederbrennen zu wollen.“

Sarah Sanders, Sprecherin den Weißen Hauses, sagte am Mittwoch, dass Trump von Bannons Aussagen abgestoßen sei und es keine Einladungen mehr an Bannon zu sozialen Events geben werde.

Das Zerwürfnis, wie es zumindest in der Öffentlichkeit erscheint, kommt nach einer Attacke Bannons gegen ein Familienmitglied des Trump-Clans: Bannon hatte den ältesten Sohn von US-Präsident Donald Trump wegen eines Treffens mit einer russischen Anwältin mitten im Präsidentschaftswahlkampf scharf attackiert. Die Begegnung im New Yorker Trump Tower im Juni 2016, an der auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der damalige Wahlkampfleiter Paul Manafort teilnahmen, sei "verräterisch" und "unpatriotisch" gewesen, zitierte die britische Zeitung The Guardian Bannon am Mittwoch.

"Die drei wichtigsten Vertreter der Kampagne dachten, dass es eine gute Idee sei, eine ausländische Regierung im Konferenzraum in der 25. Etage des Trump Towers zu treffen – ohne Anwälte", sagte Bannon laut dem Bericht dem Buchautor Michael Wolff. "Selbst wenn man davon ausgeht, dass dies nicht verräterisch oder unpatriotisch oder eine Dummheit war – und ich ich denke zufällig, dass es all dies ist – hätte man sofort das FBI rufen müssen."

Die Aussagen stammen aus einem neuen Buch über Trumps Präsidentschaft ("Fire and Fury: Inside the Trump White House"), das kommende Woche erscheint. Trump Jr hatte sich auf das Treffen mit der russischen Anwältin Natalia Weselnizkaja eingelassen, nachdem ihm brisantes Material über Trumps Rivalin Hillary Clinton in Aussicht gestellt wurde.


Mehr zum Thema:  
USA >

DWN
Immobilien
Immobilien Zwangsversteigerungen 2024: Zahl stark gestiegen
15.01.2025

Deutlich mehr Immobilien zwangsversteigert: Die Wirtschaftskrise und steigende Zinsen hinterlassen Spuren, besonders bei Eigentümern. 2024...

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...