Politik

Haushaltssperre in Kraft: US-Regierung schließt Behörden

Lesezeit: 1 min
19.01.2018 22:24
Die US-Regierung muss wegen einer Haushaltssperre die meisten Behörden schließen.
Haushaltssperre in Kraft: US-Regierung schließt Behörden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am ersten Jahrestag des Amtsantritts von Präsident Donald Trump legt eine Haushaltssperre die US-Regierung weitgehend lahm. Der sogenannte Shutdown trat um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft, nachdem sich Republikaner und Demokraten im Senat nicht auf einen Übergangshaushalt einigen konnten. Das Weiße Haus machte die Demokraten für das vorläufige Scheitern der Haushaltsverhandlungen verantwortlich.

Die Haushaltssperre bedeutet einen weitgehenden Stillstand der US-Regierung. Die Gehaltszahlungen der Bundesbehörden werden ausgesetzt, zahlreiche Behörden und Einrichtungen werden geschlossen. Zuletzt hatte 2013 der Haushaltsstreit zwischen Demokraten und Republikanern zum Shutdown der Regierung geführt. Er dauerte 16 Tage.

Der aktuelle Haushaltsstreit dreht sich unter anderem um die Höhe der Militärausgaben. Zudem spielen Einwanderungsthemen eine zentrale Rolle. Die Demokraten wollen keinem Haushaltskompromiss zustimmen, ohne dass es Zusagen zum Schutz von rund 700.000 Einwanderern gibt, die als Kinder illegal ins Land gekommen waren.

Das Weiße Haus machte in einer Erklärung die Opposition für die Haushaltssperre verantwortlich. Die Regierung werde nicht über den Status illegaler Einwanderer verhandeln, "während die Demokraten unsere rechtmäßigen Bürger mit ihren rücksichtslosen Forderungen als Geiseln nehmen", erklärte Sprecherin Sarah Sanders.

Zuvor hatte Trump bereits auf Twitter geschrieben, die Demokraten stellten "Politik über die nationale Sicherheit, über verletzliche Kinder und die Fähigkeit unseres Landes, allen Amerikanern zu dienen". "Die Demokraten wollen einen Shutdown, um den großen Erfolg der Steuersenkungen zu schmälern", ergänzte Trump.

Eigentlich hatte Trump am Samstag auf seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida den ersten Jahrestag seines Amtsantritts feiern wollen. Stattdessen sagte er die Reise ab und blieb in Washington.

Die Demokraten könnten mit einer Schließung die positiven Auswirkungen der Steuerreform von Trump torpedieren: Wenn die Regierung ihre Behören schließen muss, kann die Steuerbehörde IRS auch die Steuererklärungen nicht bearbeiten. Demnach wurden die erhofften Rückzahlungen, die sich für viele Amerikaner aus der Steuerreform Trumps ergeben, verspäten. Finanzminister Stephen Mnuchin hatte erst vor wenigen Tagen angekündigt, dass Millionen Amerikaner in wenigen Wochen mit einer Steuererstattung rechnen können. Das US-Finanzministerium hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Rückzahlungen umgehend zu ermöglichen. Diese Anstrengungen könnte nun von den Demokraten zunichte gemacht werden.

Ein Shutdown ist in erster Linie ein politischs Zeichen, die Folgen sind überschaubar. In den vergangenen Jahren gab es 12 Schließungen, die vorerst letzte 2013 unter Barack Obama. Im Fall einer Schließung schließen Nationalparks und Museen und Millionen öffentlicher Bediensteter müssen ohne Bezahlung zu Hause blieben. Dauert die Schließung länger, kann auch die Vergabe von Visa beeinträchtigt werden. Nicht betroffen sind Militär, Polizei, Geheimdienste und die Gesundheitsversorgung.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie man Bankgebühren minimiert: praktische Tipps und Tricks
28.04.2024

Bankgebühren können das monatliche Budget erheblich belasten. In diesem Artikel erforschen wir effektive Strategien, um diese Kosten zu...

DWN
Technologie
Technologie KI gegen Mensch: Büroangestellte sind kaum besorgt um ihre Arbeitsplätze
28.04.2024

Künstliche Intelligenz (KI) wird mal als Weltverbesserer und mal als Jobkiller angesehen. Doch die Angst vor Letzterem ist unter...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elektroauto-Krise schwächt deutsche Autokonzerne kaum - bisher
28.04.2024

Trotz der Marktflaute bei E-Autos und der schwachen Nachfrage in Deutschland erwirtschaften Volkswagen und BMW tolle Gewinne. Bei anderen...

DWN
Technologie
Technologie Neurotechnologie und Transhumanismus: Fortschritt, Chancen und Herausforderungen
28.04.2024

Wie sind die aktuellen Trends und potenziellen Auswirkungen von Neurotechnologie? Neben der Künstlichen Intelligenz entwickelt sich dieser...

DWN
Panorama
Panorama Neue Regelungen im Mai: Ticketsteuer, Biosprit und Autokauf
28.04.2024

Der Mai bringt frische Regulierungen und Veränderungen in verschiedenen Bereichen: Flugtickets könnten teurer werden, Autofahrer können...

DWN
Finanzen
Finanzen Welche Anlagestrategie an der Börse passt zu mir?
28.04.2024

Wenn Sie sich im Dschungel der Anlageoptionen verirren, kann die Wahl der richtigen Strategie eine Herausforderung sein. Dieser Artikel...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ressource Nummer 1 auf unserem blauen Planeten – das Geschäft um Trinkwasser
28.04.2024

Lange war es eine Selbstverständlichkeit, dass es genug Wasser gibt auf der Welt. Und bei uns ist das ja auch ganz einfach: Hahn aufdrehen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...