Finanzen

Kurs des Dax steigt auf neues Allzeit-Hoch

Lesezeit: 2 min
23.01.2018 11:42
Der Kurs des deutschen Leitindex Dax hat ein neues Allzeithoch erreicht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Kurs des Dax hat ein neues Allzeithoch erreicht. Er stieg am Vormittag um ein Prozent auf eine neue Bestmarke von 13.596,89 Punkten, der EuroStoxx50 legte ein halbes Prozent auf ein Zweieinhalb-Monats-Hoch von 3687 Zählern zu. Am Nachmittag lag der Leitindex mit etwa 0,7 Prozent bei 13.554 Punkten im Plus. „Derzeit spricht wenig dagegen, dass der Dax in Richtung 14.000 Punkte läuft“, sagte ein Aktienhändler. „Die Konjunktur läuft und die Wall Street knackt einen Rekord nach dem anderen. Größere Rückschläge sind nicht in Sicht.“

Schützenhilfe für die europäischen Börsen kam auch von Seiten des Euro, der sich um 0,2 Prozent auf 1,2233 Dollar verbilligte. Eine schwächere Gemeinschaftswährung steigert die Wettbewerbschancen der exportorientierten Firmen auf dem Weltmarkt, Anleger kaufen dann tendenziell Aktien. Dennoch ist der Euro noch immer auf einem vergleichsweise hohen Niveau, allein seit Jahresbeginn legte er zwei Prozent zu. Sollte die EZB am Donnerstag diese Euro-Rally bremsen, könne dies dem Dax einen zusätzlichen Schub geben, so Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.

Auf der anderen Seite warnten Experten vor überzogenen Erwartungen am Aktienmarkt. „Mittlerweile scheint viel Optimismus eingepreist zu sein“, sagte NordLB-Analyst Tobias Basse. „In diesem Umfeld gibt es natürlich eine erhöhte Gefahr von Rückschlägen.“ So dürften Anleger nicht außer Acht lassen, dass der nun gefundene Kompromiss zwischen Demokraten und Republikanern die Haushaltsfinanzierung in den USA nur bis zum 8. Februar sichere.

Der Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank, Ulrich Stephan, hält mögliche Verunsicherungen dagegen nur für Zwischentiefs. Anleger seien so zuversichtlich wie seit Jahrzehnten nicht. So habe es beim Index S&P-500 395 Handelstage in Folge keine Korrektur von mindestens fünf Prozent mehr gegeben, das sei die längste Phase seit 1928.

Störfeuer aus den USA kam für die Börsen von anderer Seite: US-Präsident Donald Trump kündigte Strafzölle auf Waschmaschinen sowie Solarzellen und -module an, um „ernste Schäden“ für amerikanische Hersteller wettzumachen. Die Aktien von SMA Solar sackten daraufhin um bis zu 6,7 Prozent ab. An der Börse in Oslo gaben die Papiere von REC um knapp fünf Prozent nach.

Gefragt waren dagegen Aktien von Luftfahrtkonzernen, nachdem der britische Billigflieger EasyJet einen Umsatzsprung verkündet hatte. Die Aktien stiegen um bis zu sieben Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Die Papiere des Rivalen Ryanair gewannen bis zu 3,6 Prozent. Titel der Lufthansa, Air France und der British-Airways-Mutter IAG legten jeweils um rund zwei Prozent zu. „Die Unternehmen haben in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht und Kosten reduziert. Gleichzeitig ist der Trend steigender Passagierzahlen ungebrochen“, sagte ein Händler.

An der Börse in Paris griffen Anleger bei Carrefour zu, der Kurs kletterte hier um 6,1 Prozent. Europas größter Einzelhändler kündigte milliardenschwere Investitionen in den Internethandel an und will Amazon damit stärker die Stirn bieten. Dazu entlässt Carrefour 2.400 Mitarbeiter.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...