Politik

Massenschlägerei zwischen Kurden und Türken im Flughafen Hannover

Kurdische Demonstranten haben am Flughafen Hannover türkische Reisende provoziert, es kam zu einer Massenschlägerei.
23.01.2018 18:08
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei einer Protestaktion gegen die türkische Militäroffensive in Syrien ist es am Montag im Flughafen Hannover zu einer Massenschlägerei zwischen kurdischen Demonstranten und türkischen Fluggästen gekommen. Dutzende von Menschen waren an der Auseinandersetzung beteiligt. Gegen etwa 20 Kontrahenten setzte die Polizei zum Teil Pfefferspray ein, um sie voneinander zu trennen. Die Polizei nahm laut Mitteilung vom Abend Ermittlungen wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung auf.

Die Polizeidirektion Hannover meldet in einer Mitteilung: "Heute Nachmittag, 22.01.2018, gegen 16:10 Uhr, ist es auf der Abflugebene des Flughafens Langenhagen zu einer Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und Fluggästen gekommen. Nach ersten Informationen hatte offenbar eine pro-kurdische Gruppe spontan eine Kundgebung gegen eine türkische Airline auf der Abflugebene gehalten. Im Rahmen der nicht angezeigten Demonstration gerieten die Teilnehmer mit türkischen Fluggästen in Streit und es kam zu einer Auseinandersetzung der beiden Gruppierungen. Die zwischenzeitlich alarmierten Einsatzkräfte mussten die etwa 20 Kontrahenten teilweise mit Pfefferspray trennen. Die Polizei hat die Ermittlungen zu vier Körperverletzungsdelikten und zwei Sachbeschädigungen aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen erlitten zwei Personen leichte Verletzungen".

Herbeigeeilte Beamte trennten laut dpa beide Lager und bereiteten der Auseinandersetzung in einer der Terminalhallen ein Ende. In der Innenstadt von Hannover kam es am Montagabend ebenfalls zu einer Demonstration, die zunächst friedlich verlief.

Auch in anderen deutschen Städten kam es zu Vorfällen. Bereits in der Nacht zum Sonntag hatten Unbekannte eine türkische Moschee in Kassel beschmiert und mit Farbe beworfen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Nordhessen vermutete einen Bezug zu den aktuellen Geschehnisse in Nordsyrien.

In Minden in Nordrhein-Westfalen warfen Unbekannte mehrere Fenster am Sitz des türkisch-islamischen Moscheeverbands Ditib ein und besprühten die Wände mit Farbe. Einen Farbanschlag gab es ebenfalls auf die türkische Ditib-Moschee in Leipzig. Auch in diesen Fällen geht die Polizei von politisch motivierten Anschlägen aus.

Die Türkei hatte am Samstag mit Luftschlägen eine groß angelegte Offensive gegen von den USA unterstützte Kurden-Milizen im Nordwesten Syriens begonnen. Die “Operation Olivenzweig”.

Der Vorfall wurde von Ayfer Amara vom Frauenrat Ronahi und NAV-DEM Hannover per Video gefilmt. Das Video wurde auf Youtube und auf verschiedenen Medien verbreitet. Auch Reuters brachte ein Video in Umlauf, allerdings ohne Quellenangabe.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz bezeichnet in seinem Bericht 2016 die von ihm beobachtete NAV-DEM als "die bedeutendste Organisation der PKK in Deutschland”. Es handle sich bei NAV-DEM um “Extremismus mit Auslandsbezug”.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...