Finanzen

Dollar gerät an Devisenmärkten unter starken Druck

Lesezeit: 1 min
24.01.2018 11:22
Nach einem Kommentar von US-Finanzminister Mnuchin ist der Dollar an den Devisenmärkten unter Druck geraten.
Dollar gerät an Devisenmärkten unter starken Druck

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US-Finanzminister Steven Mnuchin hat sich unbesorgt über den seit Wochen anhaltenden Wertverfall des US-Dollar gezeigt. „Der schwächere Dollar ist gut für uns, insofern er den Außenhandel beeinflusst und Chancen eröffnet“, sagte Mnuchin am Mittwoch auf einer Pressekonferenz beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, wie die dpa berichtet.

Der Dollar verlor im Anschluss an die Aussagen an Wert und fiel im Verhältnis zum Euro auf einen neuen Tiefstand seit Ende 2014. Ein Euro war zuletzt bis zu 1,2345 Dollar wert, und damit rund 0,35 Prozent stärker als am Dienstag.

Eine schwache heimische Währung ist tendenziell gut für Exportunternehmen, weil ihre Produkte im Ausland erschwinglicher werden. Dies kann wiederum die Nachfrage antreiben.

Bereits seit Mitte November ist der Dollar fast durchgehend unter Druck. Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump Devisenmarktexperten zufolge durch seine Einführung hoher Einfuhrzölle auf Solarpaneelen und Waschmaschinen für Furcht vor Handelskonflikten gesorgt und zu einem weiteren Kursverfall beigetragen. Nun werden die Anleger eine für diesen Freitag angesetzte Rede des US-Präsidenten beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Blick behalten.

Wie Reuters berichtet, sorgten zudem starke Wirtschaftsdaten aus Europa für einen Aufwertungsdruck beim Euro. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg um 0,5 auf 58,6 Punkte, wie das Institut IHS Markit am Mittwoch zu seiner Umfrage unter rund 5000 Unternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen einen leichten Rückgang erwartet. Das Barometer signalisiert bereits auf 50 Zählern Wachstum. „Die Euro-Zone hat einen gelungenen Jahresauftakt 2018 hingelegt“, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson.

Die Unternehmen steigerten angesichts gut gefüllter Auftragsbücher ihre Mitarbeiterzahl so kräftig wie seit 17 Jahren nicht mehr. „Das sollte sich auch in höheren Konsumausgaben der Verbraucher niederschlagen, was nicht nur den Aufschwung im weiteren Jahresverlauf weiter ankurbeln, sondern auch der Lohnentwicklung zugute kommen dürfte“, sagte Williamson. Allerdings zogen auch die Preise so kräftig an wie seit nahezu sieben Jahren nicht mehr. „Kostentreibend waren die hohen Ölpreise“, erklärte der Chefvolkswirt. „Doch die Preismacht der Unternehmen ist generell gestiegen, da die Nachfrage nach vielen Gütern das Angebot übersteigt.“

Ein Garant für den Aufschwung ist der boomende Industriesektor, auch wenn hier das Barometer um 1,0 auf 59,6 Zähler nachgab. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister stieg hingegen um 1,0 auf 57,6 Zähler und erreichte damit den besten Wert seit August 2007.

In Deutschland verlor der Aufschwung minimal an Kraft, während er sich in Frankreich beschleunigte. „Die übrigen von der Umfrage erfassten Länder vermeldeten das kräftigste Wirtschaftswachstum seit Juli 2006“, betonte Markit.


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