Der deutsche Leitindex Dax sackte am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkte und verlor bis zum Nachmittag 1,2 Prozent auf 12.850 Punkte. Charttechnisch verliert der Leitindex Strategen zufolge damit an Rückhalt.
Der EuroStoxx50 gab ein Prozent auf 3546 Punkte nach. Auch die Aussicht auf höhere Zinsen sorgte bei Anlegern für Nervosität. „Aktien sind vergleichsweise hoch bewertet und in Phasen steigender Zinsen korrekturanfällig, trotz des weiterhin guten Wachstumsumfelds sowohl in den USA als auch im Euroraum“, betonte die Helaba.
Der Dax knüpfte mit den Abgaben an den Kursrutsch vom Vortag an und steuert nicht nur auf einen Wochenverlust von über dreieinhalb Prozent zu, sondern büßte auch die Gewinne des noch jungen Börsenjahres komplett ein. Schlusslicht waren nach enttäuschenden Geschäftszahlen die Aktien der Deutschen Bank.
Als anhaltende Belastung wirkten am Freitag der starke Euro mit seiner Bremswirkung auf die hiesigen Exporte und die seit einiger Zeit deutlich erhöhten Anleiherenditen, welche die Attraktivität der Anlageklasse Aktie schmälern. Dies bekamen auch die anderen deutschen Indizes zu spüren: Während der MDax der mittelgroßen Unternehmen 1,09 Prozent auf 26 292,66 Punkte verlor, fiel der Technologiewerte-Index TecDax um 0,84 Prozent auf 2617,28 Zähler zurück. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,84 Prozent auf 3547,31 Punkte.
Von den Übersee-Börsen kam kein Rückenwind: An der Wall Street hatten die Standardwerte-Indizes Dow Jones Industrial und S&P 500 am Donnerstag wenig verändert geschlossen, während es an der Technologiebörse Nasdaq etwas bergab gegangen war. Dazu überwogen an Asiens Handelsplätzen die negativen Vorzeichen.
Das hiesige Nachrichtengeschehen dominierten die schwachen Zahlen der Deutschen Bank. Die Aktien sackten am Dax-Ende um 5,88 Prozent auf 13,906 Euro ab und kosteten damit so wenig wie seit Anfang November nicht mehr.
Ansonsten sorgten einige Analystenkommentare für Kursausschläge. Die Papiere der Deutschen Post waren mit einem Plus von 0,99 Prozent auf 37,59 Euro einziger Gewinner im Dax. Analyst Michael Kuhn von der französischen Großbank Societe Generale nahm die Beobachtung mit einer Kaufempfehlung auf und räumt ihnen mit einem Kursziel von 48 Euro ein sattes Aufwärtspotenzial ein.
Bei Airbus dagegen sorgte das gestrichene Kaufvotum der Credit Suisse für Kursverluste von rund 2 Prozent. Damit belegten die Anteilsscheine des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns einen der hinteren Plätze im MDax.