Finanzen

Gläubiger der HSH Nordbank machen Front gegen neue Eigentümer

Lesezeit: 1 min
05.03.2018 17:25
Gläubiger der HSH Nordbank formieren den Widerstand gegen die neuen Eigentümer J.C. Flowers und Cerberus.
Gläubiger der HSH Nordbank machen Front gegen neue Eigentümer

Der Verkauf der HSH Nordbank an Finanzinvestoren stößt bei Anleihegläubigern auf Kritik. Deutsche und internationale Inhaber bestimmter HSH-Wertpapiere teilten am Montag mit, sie hätten den Privatisierungsprozess bislang zwar "klar unterstützt". Die jüngsten Mitteilungen der bisherigen HSH-Eigner Schleswig-Holstein und Hamburg sowie der Bank zum Deal hätten „bei den Investoren jedoch Bedenken über den Ablauf des Verkaufsprozesses, dessen negative Auswirkungen auf die Bank sowie dessen Ausgestaltung zugunsten der Käufer hervorgerufen“.

Die Anleger forderten daher andere Investoren auf, Kontakt aufzunehmen, „um sich zu organisieren und ihre Bedenken gemeinsam zu erörtern“. Ein Sprecher der Investoren äußerte sich nicht zu Details, auch die Bank lehnte einen Kommentar ab.

Hamburg und Schleswig-Holstein mussten ihre Landesbank bis zum 28. Februar auf Druck der EU verkaufen. Die Länder unterzeichneten einen Kaufvertrag über rund eine Milliarde Euro mit Investoren um Cerberus und J.C.Flowers. Die HSH hatte angekündigt, dass es wegen der bevorstehenden Transformationsphase nicht möglich sein werde, „wie ursprünglich erwartet ab dem Geschäftsjahr 2020 (für das Geschäftsjahr 2019) Ausschüttungen auf die begebenen Hybridkapitalinstrumente zu leisten“. Dies sei erst frühestens ab 2024 für das Geschäftsjahr 2023 möglich.

Die Bank verkauft zudem ein Portfolio von faulen Krediten an die neuen Eigentümer und revidierte deshalb ihre bisherige Gewinnprognose für 2017 von plus 290 Millionen Euro. Nun peilt die HSH einen Verlust vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich an.

Bei sogenanntem Hybridkapital handelt es sich um eine Mischform aus Eigen- und Fremdkapital. Deshalb haften Gläubiger solcher Anleihen oft für Verluste mit.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...