Die deutschen Exporteure haben einen mäßigen Jahresauftakt erwischt. Ihre Ausfuhren schrumpften im Januar überraschend um 0,5 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet, nachdem die Exporte im Dezember stagniert hatten. Die Importe fielen ebenfalls um 0,5 Prozent, nachdem sie zuvor drei Monate in Folge gestiegen waren.
Besser fällt die Bilanz im Vergleich zum Vorjahresmonat aus. Hier gab es einen Anstieg der Exporte von 8,6 Prozent auf 107,1 Milliarden Euro. Dabei legte das Geschäft mit den Euro-Ländern überdurchschnittlich stark um 11,2 Prozent zu, das mit der EU um 10,7 Prozent. Die Exporte in den Rest der Welt - von China bis zu den USA - legten dagegen nur um 5,5 Prozent zu.
Die Unternehmen traten im Januar leicht auf die Produktionsbremse. Industrie, Bau und Versorger stellten zusammen 0,1 Prozent weniger her als im Dezember. Es ist der zweite Rückgang in Folge. Analysten hatten dagegen mit einem Zuwachs um 0,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Produktion um 5,5 Prozent. Auch das war schwächer als erwartet.
Nach Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums ist der Produktionsrückgang nicht auf die Güterproduktion der Industrie zurückzuführen. Diese erhöhte sich zum Vormonat um 0,6 Prozent. Deutlich schwächer fielen dagegen die Energieproduktion und die Aktivität im Baugewerbe aus. Während 3,3 Prozent weniger Energie als im Vormonat hergestellt wurden, war der Ausstoß am Bau um 2,2 Prozent niedriger.
Auch nach Güterarten zeigt sich kein durchweg schwaches Bild. So stieg die Produktion von Investitionsgütern um 1,4 Prozent, während 2,0 Prozent mehr Konsumgüter hergestellt wurden. Die Produktion von Vorleistungsgütern fiel allerdings um 1,2 Prozent.
Zuletzt hatte es erste Anzeichen für eine leichte Abkühlung der Weltwirtschaft gegeben.