Finanzen

Erste westliche Großbanken investieren in Chinas Neue Seidenstraße

Lesezeit: 1 min
17.03.2018 22:53
Die ersten Großbanken aus dem Westen investieren in das chinesische Infrastruktur-Projekt der Neuen Seidenstraße.
Erste westliche Großbanken investieren in Chinas Neue Seidenstraße

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die ersten Großbanken des Westens haben Finanzierungsaufträge im Rahmen des chinesischen Infrastrukturprojekts der „Neuen Seidenstraße“ (offiziell „Ein Gürtel, eine Straße“) an Land gezogen, berichtet die Financial Times.

Dazu zählt die US-amerikanische Großbank Citigroup, welche große Anleiheemissionen der Bank of China und des Energieversorgers Beijing Gas Group anführte, die mit dem Großprojekt in Verbindung stehen. Die Citigroup hat zudem Geldwechselgeschäfte und Finanzierungen für Konzerne übernommen, die an der Neuen Seidenstraße beteiligt sind.

Standard Chartered hat eigenen Angaben zufolge in den vergangenen vier Jahren über 20 Finanzierungsaufträge im Rahmen der Neuen Seidenstraße erhalten. Dazu gehört eine Finanzierung über 515 Millionen Dollar für ein Kraftwerk in Sambia, welche von der Volksrepublik China garantiert wird und die Teil der Neuen Seidenstraße ist ebenso wie ein Kredit über 200 Millionen Dollar für den Bau eines Elektrizitätswerkes in Bangladesch sowie eine Kreditlinie über 42 Millionen Dollar für ein Erdgas-Verladehafen, welche von China garantiert wird.

Obwohl Beteiligungen angesichts der Größe des Projekts lukrativ erscheinen, haben bislang nur wenige westliche Banken Investitionen getätigt. Zu den Gründen dafür gehört die Undurchsichtigkeit und dezentrale Charakteristik des Projekts. Zudem hat die US-Regierung China als strategischen Rivalen auserkoren, was zu politischem Widerstand gegen Investitionen amerikanischer Banken führen könnte.

Entsprechend lang sind die Zeithorizonte, mit denen die Banken rechnen.

„Unsere multinationalen Kunden – sowohl aus den USA als auch aus Asien – sehen die Neue Seidenstraße als eine Generationen-Chance, um den Umfang ihrer Geschäfte deutlich auszuweiten“, zitiert die Financial Times einen Banker der Citigroup. „Man muss das in einem Zeitraum von 10 bis 20 Jahren betrachten, das wird nicht alles in ein bis zwei Jahren ablaufen“, sagt ein Analyst von Standard Chartered.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...