Die von Google-Gründer Larry Page privat finanzierte Firma „Kitty Hawk“ hat in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington einen Flug mit einem elektrisch betriebenen Luftfahrzeug durchgeführt. Es war das erste Mal, das die Öffentlichkeit von der Maschine erfuhr. Vorher hatten bereits monatelang geheime Testflüge auf der neuseeländischen Südinsel stattgefunden, wie „Kitty Hawk“ bekannt gab.
Das „Cora“ genannte Luftfahrzeug startet senkrecht wie ein Hubschrauber und benötigt deshalb keine Runway. Der Antrieb geschieht durch zwölf Elektromotoren. An Bord befindet sich Platz für zwei Passagiere. Ein Pilot ist nicht notwendig, weil die Steuerung von einer speziellen Software bewerkstelligt wird. Fällt die Software aus, übernimmt automatisch ein Ersatzcomputer, bei dessen Ausfall wiederum ein dritter Computer übernehmen würde. Die Reichweite von „Cora“ beträgt 100 Kilometer, die Höchstgeschwindigkeit 170 Stundenkilometer. Die maximale Flughöhe beträgt 900 Meter.
Dem Demo-Flug in Wellington seien acht Jahre Forschungs- und Entwicklungstätigkeit vorausgegangen, sagte Sebastian Thrun, der bei „Kitty Hawk“ für das Projekt verantwortlich ist. Der Deutsche ist unter anderem Gründer des Google-Programms für selbstfahrende Autos. „Kitty Hawk“-Chef Fred Reid sagte, kommerzielle Flüge mit „Cora“ seien in drei bis sechs Jahren möglich. Der Flugdienst könnte wie ein kombinierter Hubschrauber- und Mitfahrgelegenheits-Service betrieben werden.
An der Entwicklung von Lufttaxis arbeiten derzeit mehrere Unternehmen, darunter der Fahrdienst-Vermittler Uber sowie die Flugzeughersteller Airbus und Boeing. Uber hat angekündigt, seine Luftfahrzeuge im Jahr 2020 in Dubai sowie Dallas zu präsentieren.