Politik

Großbritannien macht Front gegen deutsche Autobauer

Lesezeit: 1 min
16.03.2018 23:11
Britische Politiker fordern von deutschen Autobauern Schadenersatz wegen der Diesel-Manipulationen.
Großbritannien macht Front gegen deutsche Autobauer

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Politiker und Lobbygruppen in Großbritannien erhöhen laut Guardian den Druck auf die deutsche Auto-Industrie. Nachdem vier parlamentarische Untersuchungsschüsse Großbritannien ein hohes Maß an Umweltverschmutzung attestiert hatten, sprachen Parlamentsmitglieder von einer „nationalen Gesundheitskrise“. Dieser fielen jedes Jahr 40.000 Menschen zum Opfer. Die Abgeordnete wollen die Autobauer nun mit Verweis auf das Verursacher-Prinzip zwingen, Schadensersatz zu leisten.

Bereits im Dezember hatte Verkehrsminister Jesse Norman gefordert, Volkswagen müsse Besitzer von Dieselautos entschädigen. Der Guardian schrieb, dass VW in den USA mehr als 15 Milliarden Dollar Schadensersatz gezahlt hatte, nachdem das Unternehmen „beim Betrügen erwischt wurde“. In Großbritannien dagegen hätte das Unternehmen keinerlei Zahlungen geleistet. Rosie Rogers von Greenpeace sagte, den Käufern wären umweltschädliche Diesel-Autos „angedreht“ worden, wofür die Autobauer „jetzt spüren müssen, was Sache ist“.

Mike Hawes, Vorsitzender des Verbands der britischen Automobilhersteller und -händler (SMMT), sagte, die britische Autoindustrie investiere Milliarden, um die Folgen der Umweltverschmutzung zu beseitigen. Die britische Regierung hat Programme aufgelegt, die Autobesitzern bezuschussen, wenn sie ihr altes Fahrzeug gegen ein umweltfreundlicheres neues eintauschen. Die Industrie würde diese Maßnahmen finanziell unterstützen, so Hawes.

Unterdessen hat die Gewerkschaft der Autobauer „Unite“ Ford dazu aufgefordert, die Produktion in den beiden großen Werken Bridgend (South Wales) und Dagenham (Essex) auf E-Autos umzustellen. In Bridgend werden Motoren für den Ford Fiesta und den Jaguar Land Rover gefertigt, in Essex Dieselmotoren. Ford hatte vor einiger Zeit Pläne bekannt gegeben, das Bridgend-Werk 2020 zu schließen. Das Essex-Werk ist nicht ausgelastet – der Verkauf von Diesel-Autos in Großbritannien sank letztes Jahr um 17 Prozent. Im Februar dieses Jahres verkauften sich Diesel um beinahe 25 Prozent schlechter als im Februar 2017. Ihr Anteil am Gesamtmarkt nahm damit um fast 10 Prozent von 44,5 Prozent im letzten Jahr auf 35 Prozent in diesem Jahr ab.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neuer Habeck-Plan verstört deutsche Export-Wirtschaft
21.09.2023

Ein neuer Vorstoß aus dem Bundeswirtschaftsministerium sorgt in den Reihen der Industrie für komplettes Unverständnis. Minister Robert...

DWN
Politik
Politik Syriens Präsident Assad kehrt nach fast 20 Jahren nach China zurück
21.09.2023

Am Donnerstag ist Syriens Präsident Assad nach China gereist. Dabei geht es um den Wiederaufbau seines Landes und um Chinas wachsende...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Mineralreiche Staaten werden sich ihrer Marktmacht bewusst – doch ein Kartell ist weiterhin keine Option
21.09.2023

Wenn auch das Zeitalter der fossilen Energieträger bei weitem noch nicht abgelaufen ist, so nimmt die Bedeutung von Alternativen in...

DWN
Politik
Politik Ende der Geduld: Polen stoppt Waffenlieferungen an Ukraine
21.09.2023

Polen will die Ukraine nicht mehr mit Waffen versorgen und sich stattdessen auf die eigene Aufrüstung konzentrieren. Ist damit der Weg...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Zinspolitik verprellt europäische Aktienanleger
21.09.2023

Die Fed hat die Zinsen nicht weiter angehoben, signalisiert aber weiter einen straffen Kurs. In der Folge ist nicht nur der Dax im...

DWN
Finanzen
Finanzen Yuan überholt Dollar in Chinas Außenhandel
21.09.2023

Der Yuan baut seinen Vorsprung auf den Dollar in Chinas Außenhandel aus – Symptom strategischer Verschiebungen im globalen Handels- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Erstmals seit 2 Jahren: Bank of England lässt Zinsen unverändert
21.09.2023

Die Bank of England hat ihre Serie von Zinserhöhungen gestoppt, nachdem die Inflation überraschend gesunken war. Die Entscheidung fiel...

DWN
Politik
Politik Steuereinnahmen steigen deutlich, aber Geld ist schon verplant
21.09.2023

Die Steuereinahmen von Bund und Ländern lagen im August knapp 9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Doch dies ist in der Haushaltsplanung...