Finanzen

Gegen den Dollar: China will Ölimporte in Yuan bezahlen

Lesezeit: 1 min
29.03.2018 17:10
Namentlich nicht genannten Quellen zufolge bereitet China die Bezahlung seiner Rohölimporte in der Landeswährung Yuan vor.
Gegen den Dollar: China will Ölimporte in Yuan bezahlen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesische Regierung bereitet angeblich Mechanismen vor, um Erdölimporte künftig in der Landeswährung Yuan und nicht mehr in US-Dollar zu begleichen. Dies berichtet der englischsprachige Dienst von Reuters unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen.

Demzufolge könnte ein Pilotprojekt zur Bezahlung in Yuan in der zweiten Hälfte des laufenden Jahres gestartet werden. Wie die von Reuters zitierten Quellen sagten, hätten Aufsichtsbeamte bereits informell Kontakt zu Banken aufgenommen, um diese auf eine mögliche Abrechnung von Erdölimporten in Yuan vorzubereiten. Offenbar gibt es Pläne, zuerst die Importe aus Russland und Angola in Yuan abzurechnen.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Volksrepublik an der Börse in Schanghai mit dem Handel von in Yuan denominierten Termingeschäften begonnen. Damit wurde zum ersten Mal eine Verbindung zwischen der chinesischen Währung und den Ölmärkten aufgebaut.

China verfügt inzwischen über eine große Macht bei der Preisgestaltung von Rohöl, weil das Land im vergangenen Jahr die USA als weltweit größter Importeur überholt hatte. China ist zudem der größte Abnehmer von Rohöl aus Saudi-Arabien und könnte Riad in Zukunft drängen, Yuan als Zahlungsmittel für seine Exporte zu akzeptieren.

Eine Bezahlung der Ölimporte Chinas in Yuan dürfte die Rolle des Yuan als global aufstrebende Alternative zum Dollar stärken und das bislang vorherrschende Petrodollar-System schwächen. Die weltweit dominierende Bezahlung von Erdöl in Dollar gilt als Basis für die Stellung des Dollar als Weltreservewährung. Die chinesische Regierung versucht indes, den Yuan als international akzeptierte Handelswährung aufzubauen, was auch die Bestrebungen Pekings erklärt, den heimischen Finanzplatz für ausländische Investoren zu öffnen.

In der Vergangenheit hatten mehrere Staaten – beispielsweise der Iran – den Dollar aus ihren Handelsbeziehungen verbannt. Zudem hat China die finanzielle Zusammenarbeit mit anderen Staaten ausgebaut – nicht zuletzt, damit dort in Yuan denominierte Anleihen verkauft werden können.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...