Deutschland

Koblenz: Obdachloser auf Friedhof enthauptet

Lesezeit: 1 min
29.03.2018 22:48
Auf dem Koblenzer Hauptfriedhof, wo er die Nächte verbrachte, wird ein seit vielen Jahren obdachloser früherer Kunsthändler ermordet und enthauptet.

Der Mord an einem Obdachlosen gibt der Polizei in Koblenz viele Rätsel auf. «Wir haben derzeit keine heiße Spur», sagte Kriminaldirektor Jürgen Süs vom Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag. Oberstaatsanwalt Rolf Wissen sagte, das Verbrechen sei «außergewöhnlich brutal und menschenverachtend». Das 59 Jahre alte Opfer war am vorigen Freitag enthauptet auf dem Koblenzer Hauptfriedhof gefunden worden. Die Polizei bildete eine «Sonderkommission Hauptfriedhof» mit 35 Beamten.

Der Mann war nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler trotz seiner Obdachlosigkeit um ein einigermaßen normales Leben bemüht gewesen. «Wir führen die Ermittlungen derzeit in alle Richtungen», sagte Süs. Es gebe noch keine Erkenntnisse darüber, ob es sich um einen oder mehrere Täter handele.

Zu den Ergebnissen der Obduktion - und wie der Obdachlose umgebracht wurde - wollten die Ermittler nichts sagen, um nicht Täterwissen zu verraten. Sie versuchen nun möglichst viel über Umfeld und Persönlichkeit des Opfers herauszufinden. Die Beamten der Sonderkommission gingen bislang 240 verschiedenen Spuren nach. «Wir haben bereits über 100 Personen vernommen», hieß es.

Der 59-Jährige war 1972 nach Koblenz gekommen, hatte dort ein Geschäft eröffnet und mit Kunst gehandelt. Ende der 80er Jahre habe er das Geschäft schließen müssen und sei seither die meiste Zeit ohne festen Wohnsitz gewesen. «Er galt als einer, der am Zeitgeschehen und an Kunst interessiert war», sagte der Leiter der Sondermission, Thomas Lauxen. Der Mann habe sich viel Mühe gegeben, nicht gleich als Obdachloser erkannt zu werden. «Er trank kaum oder keinen Alkohol und nahm auch keine Drogen zu sich», heißt es in einem Flugblatt der Polizei. «Er legte sehr viel Wert auf ein gepflegtes Äußeres.»

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...