Politik

EU sagt hohen Manager-Gehältern den Kampf an

Die EU will dem Beispiel der Schweiz folgen. Nach dem erfolgreichen Referendum über Managergehälter in dem Alpen-Staat, versucht EU-Kommissar Barnier für alle Staaten an die Gehälter an de Aktienkurse der Unternehmen zu koppeln. Bei den Bankern will die EU London entgegenkommen.
10.03.2013 02:30
Lesezeit: 1 min

EU-Binnenmarktkommissar Barnier will die Aktionäre in die Pflicht bei der Bestimmung der Höhe der Manager-Gehälter nehmen. „Bei allen an der Börse notierten Unternehmen in der Europäischen Union müssen die Aktionäre dann über die Höhe der Gehälter entscheiden, inklusive goldener Handschläge", sagte Barnier der FAZ. Barnier will den Aktionären dadurch mehr Macht zurückgeben.

Damit folgt die EU dem Beispiel der Schweiz, die ebenfalls eine Neuregelung der Manager-Gehälter gesetzlich umsetzen muss. Nachdem bei einem Volksentscheid im Alpenstaat vergangene Woche mehr als zwei Drittel aller Stimmen für eine Begrenzung der Gehälter für Top-Manager abgegeben worden waren, hat das Beispiel weite Kreise gezogen (mehr hier).

Grund für die Abstimmung war die Rekordabfindung für den zurückgetretenen Novartis-Chef Daniel Vasella, der eine Zahlung von etwa 60 Millionen Euro erhalten sollte (hier). Die Vergütungen mancher Spitzenmanager ließen sich mit einer gerechten Einkommensverteilung nicht vereinbaren, sagte Michel Barnier.

Großbritannien stellt sich bei der Begrenzung der Banker-Boni bislang noch quer (hier). London fürchtet den Verlust von Spitzenkräften an andere Finanzstandorte und will die Bemühungen Brüssels torpedieren (hier). „Wir werden sehen, ob im Sinne der Briten noch das eine oder andere nachzubessern ist", sagte Barnier. Ob der Schweizer Volkswille auf die suprastaatliche Ebene übertragen werden kann, ist angesichts des britischen Widerstands fraglich.

Aktuell:

Österreich: Euro-Gegner sind keine Rassisten

Rumänien: Mit der EU kam die Krise

Einkommen: Frauen in Deutschland weit abgeschlagen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...