Politik

Börsen nervös: Trump droht China mit neuen Straf-Zöllen

Trump droht China mit neuen Straf-Zöllen. Die Börsen reagieren nervös.
06.04.2018 09:46
Lesezeit: 1 min

US-Präsident Donald Trump legt im Handelsstreit mit China nach und droht mit zusätzlichen Zöllen im Volumen von 100 Milliarden Dollar. Er habe die Handelsbeauftragten der US-Regierung damit beauftragt, über die Zusatzzölle nachzudenken, teilte Trump am Donnerstag mit. Dies geschehe im "Licht von Chinas unfairer Vergeltung" gegen die vorangegangen US-Zollentscheidungen. Trump warf China erneut vor, sich auf unfaire Art und Weise geistiges Eigentum der USA zu beschaffen. Trumps Ankündigungen lösten an den Börsen Verkäufe aus.

Der deutsche Leitindex DAX verlor 0,5 Prozent auf 12.241 Zähler. Börsen am Freitag zugesetzt. Der Nikkei-Index verlor 0,4 Prozent auf 21.567,52 Zähler. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans gab 0,1 Prozent nach. Die Börse in Shanghai blieb wegen eines Feiertags geschlossen.

Eine Sprecherin des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer gab zunächst keine Stellungnahme zu der Frage ab, welche Güter von weiteren Abgaben betroffen sein könnten, welche Auswahlkriterien angewandt würden und wann mögliche Abgaben in Kraft treten könnten. Erst vor wenigen Tagen hatten die USA Importzölle von 25 Prozent auf 1300 chinesische Güter im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht. Damit soll unter anderem die Technologiebranche getroffen werden. Die Regierung in Peking hatte umgehend mit Zollplänen für 106 US-Waren in ähnlicher Größenordnung gekontert - etwa für Sojabohnen, Autos, Chemieprodukte und Flugzeuge. "Anstatt seine Fehler einzugestehen, hat China beschlossen, unsere Landwirte und Industriebetriebe zu schädigen", sagte Trump.

Die Abfolge von Zöllen und Vergeltungsmaßnahmen haben Sorgen geschürt, dass die beiden weltweit führenden Volkswirtschaften in einen Handelskrieg geraten könnten, der das globale Wachstum abwürgen könnte. Republikanische Abgeordnete aus den von Landwirtschaft geprägten Staaten im Mittleren Westen haben sich kritisch zu den Zöllen geäußert und befürchten Rückschläge für die Agrarexporte. "Hoffentlich gibt der Präsident wieder nur heiße Luft von sich, aber wenn er es auch nur halbwegs ernst meint, ist es verrückt", sagte der republikanische Senator Ben Sasse aus Nebraska. Es sei zwar nötig, China für Fehlverhalten zu bestrafen. "Dieser ist aber der blödest mögliche Weg, es zu tun."

Zugleich seien die USA aber weiterhin zu Verhandlungen mit China bereit, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter, der nicht genannt werden wollte. Bislang stehe noch kein Termin für Gespräche fest. "Es gibt eine laufende Kommunikation mit China zum Handel", sagte er. Trump werde bei den Verhandlungen darauf dringen, dass China nachweisbare, durchsetzbare und messbare Leistungen zusichere. In der Vergangenheit sei zwar viel versprochen, aber nicht eingehalten worden. "Wir wollen diesen Weg nicht weitergehen", sagte der Insider

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...