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Altkanzler Gerhard Schröder (SPD), der die Agenda 2010 auf den Weg brachte, hält seine Reformen für einen Erfolg. „Man sieht ja jetzt: Deutschland ist besser durch die Krise gekommen, als alle anderen europäischen Länder“, sagte er der Bild-Zeitung. Aufgrund der damaligen schlechten wirtschaftlichen Lage sei die Neuordnung der sozialen Sicherungssysteme notwendig gewesen. Nur so konnten diese „für den Steuerzahler und den Beitragszahler bezahlbar“ bleiben, sagte Schröder. Zudem habe die Agenda 2010 die deutsche Wirtschaft wettbewerbsfähiger gemacht.
Nun fordert Schröder ein neues Reformpaket. „Die sozialen Systeme können in einer älter werdenden Gesellschaft nicht statisch gehalten werden. Deshalb brauchen wir immer wieder Mut zur Veränderung!“, sagte der Altkanzler. Eine neue Agenda 2020 sei notwendig, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
„Deutschland kann seinen Vorsprung gegenüber aufstrebenden Wirtschaftsmächten wie Brasilien und China nur verteidigen, wenn wir hart an unserer Wettbewerbsfähigkeit arbeiten“, sagte Schröder. Nur wenn Deutschland wettbewerbsfähiger werde, gebe es auch „genug Arbeit, können Renten bezahlt werden, kann es gute Schulen und Straßen geben“.
Konkret fordert Schröder staatliche Investitionen in Forschung und Bildung, etwa Ganztagsschulen. „Wegen unserer niedrigen Geburtenrate haben wir zu wenige Fachkräfte. Deswegen sind gute Bildung und Betreuung so wichtig.“ Zudem brauche Deutschland auch wegen des Bevölkerungsrückgangs mehr Zuwanderung. „Jetzt können wir froh sein, wenn qualifizierte Leute noch zu uns kommen“, sagte Schröder.