Finanzen

China senkt Reserve-Anforderung für Banken

Lesezeit: 1 min
18.04.2018 17:14
Die chinesische Regierung stärkt ausgewählte Banken durch eine Minderung der Kapitalanforderungen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die chinesische Notenbank senkt die Reserve-Anforderung für einige ausgewählte Geldhäuser. Wie die People's Bank of China (PBOC) in Peking mitteilte, wird der Satz für bei der Notenbank zu haltende Reserven zum 25. April um einen Prozentpunkt verringert. Der allgemeine Reservesatz beträgt derzeit 17 Prozent. Mit dem Schritt sollen kleinere und mittelgroße Unternehmen unterstützt und die Liquidität im Bankensektor sichergestellt werden, hieß es von der Notenbank.

Der Mindestreservesatz legt fest, welchen Teil ihrer Einlagen Kreditinstitute bei der Notenbank hinterlegen müssen. Je niedriger die Quote ausfällt, desto mehr Spielraum steht den Banken bei der Kreditvergabe zur Verfügung. Der aktuelle Schritt kann daher als geldpolitische Lockerung interpretiert werden. Weil er sich aber nur auf ausgewählte Banken bezieht, dürfte sich die Wirkung in Grenzen halten.

Nach Einschätzung des britischen Analysehauses Pantheon reiht sich der Schritt in die Strategie der chinesischen Notenbank ein, den Schattenbankensektor durch Stärkung der konventionellen Banken zurückzudrängen, indem diesem mit den gesunkenen Reserveanforderungen mehr Handlungsfreiheit gewährt wird.

Den Schattenbanken wird speziell in China ein großes Risikopotenzial zugesprochen, da sie sich der Kontrolle des Staates entziehen. Zugleich gelten sie als relativ beliebt, da sie Kredite zu meist günstigeren Zinsen vergeben und Einlagen oft zu höheren Zinsen annehmen als die staatlich kontrollieren Banken. Die Regierung in Peking jedoch fürchtet den Ausbruch einer Schuldenkrise im Land, welche ihre Herrschaft schwer erschüttern könnte.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Ex-Bundesbankchef Axel Weber: Die Gefahr vorzeitiger Zinssenkungen der EZB
03.06.2024

Die Europäische Zentralbank steht kurz davor, einen neuen Zinssenkungszyklus einzuleiten, nachdem die Inflationsraten im Euroraum deutlich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Litauen: Rheinmetall will 180 Millionen Euro in Munitionsfabrik investieren
03.06.2024

Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall plant eine 180 Millionen Euro teure Munitionsfabrik sowie eine Artilleriefabrik in...

DWN
Politik
Politik DWN-SERIE zur Europawahl (Teil 7): Das Wahlprogramm der CDU/CSU für die EU
03.06.2024

Am Sonntag, dem 9. Juni, findet in Deutschland die Abstimmung zur Europa-Wahl statt. Erstmals werden auch 16-Jährige über die...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungskrise: Wo die Mieten in Deutschland am stärksten steigen
03.06.2024

Seit Jahren steigt der Druck auf den Mietmarkt in Deutschlands Großstädten. Neue Zahlen zeigen nun: Kräftig teurer wird es auch in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Traditionsbruch nach 90 Jahren: Kritik am Umzug von Spielzeughersteller Schleich nach München
03.06.2024

Der Oberbürgermeister von Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold (CDU), hat stocksauer auf den Umzug des Spielwarenherstellers Schleich nach...

DWN
Politik
Politik Demografie: Bevölkerung in der EU altert rasant
03.06.2024

Europa überaltert: Der Anteil der Über-65-Jährigen in der Europäischen Union dürfte bis zum Jahr 2070 auf rund 30 Prozent steigen,...

DWN
Politik
Politik "Kleine Energierevolution": Halbe Million Balkonkraftwerke am Netz
03.06.2024

Die Zahl der Mini-Solaranlagen in Deutschland hat sich seit Mitte vergangenen Jahres mehr als verdoppelt. Inzwischen gelten weniger...

DWN
Politik
Politik Streit um Stromautobahnen: Erdkabel oder Freileitungen für die Energiewende?
03.06.2024

Ohne neue Leitungen kommt Windstrom aus dem Norden nicht in den Süden. Doch muss der Strom-Transport unbedingt über teure Erdkabel...